Im Februar hat RTL drei neue Formate am Nachmittag gestartet. Der Talk von Marco Schreyl ist schon seit einigen Monaten Geschichte und auch "Kitsch oder Kasse?" mit Oliver Geissen und "Hensslers Countdown" mit Steffen Henssler müssen bald pausieren. RTL hat gegenüber DWDL.de nun nämlich sein neues Nachmittags-Line-Up bestätigt, das ab dem 26. Oktober greifen wird - und die Änderungen fallen sehr umfangreich aus.
Betroffen sind nämlich auch "Die Superhändler", die bislang im Anschluss an das erfolgreiche Mittagsmagazin "Punkt 12" zu sehen waren. Die Trödel-Sendung wird verlängert und erhält einen neuen Sendeplatz. Künftig ist das Format immer ab 16 Uhr zu sehen, die Laufzeit beträgt dann eineinhalb Stunden. "Die Superhändler - 4 Räume, 1 Deal" läuft dann bis zum Start von "Unter Uns". Derzeit zeigt RTL um 14 Uhr eine reguläre Ausgabe der "Superhändler" und im Anschluss eine Episode der Zweitverwertungs-Sendung "Die Superhändler: Lieblingsdeals".
Neue Doku-Fiction-Formate
Durch den Wechsel der "Superhändler" werden die Sendeplätze um 14 und 15 Uhr frei - und diese will man bei RTL künftig mit zwei ganz neuen Formaten bespielen. Im Anschluss an "Punkt 12" ist künftig "110 - Echte Fälle der Polizei" zu sehen. In dem von Filmpool Entertainment produzierten Format gibt es das zu sehen, was der Titel verspricht: Echte Fälle der Polizei. Gezeigt wird die Chronik echter Kriminalfälle, verschiedene Ereignisse sollen dabei szenisch nachgestellt werden. Hinzu kommt bereits veröffentlichtes Echtmaterial.
Präsentiert wird die Sendung von Oliver Huth, stellvertretender NRW-Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter. Er diskutiert mit unterschiedlichen Polizeikollegen und Experten wie dem Strafverteidiger Christopher Posch die Fälle, beleuchtet die Hintergründe und gibt Präventionstipps. Jede der wahren Geschichten endet mit dem aktuell bekannten Informationsstand. RTL nennt das Ganze "Doku-Fiction", so will man sich ganz bewusst von den krawalligen Scripted Realitys vergangener Tage abheben.
Und auf genau eine solche Doku-Fiction setzt RTL ab dem 26. Oktober auch um 15 Uhr. Dann zeigt man nämlich "Tatort Deutschland - Aus den Akten der Justiz". Darin geht es um echte Fälle der Justiz und die Menschen, die eben diese Fälle austragen mussten. Es geht darum, was sich Menschen gegenseitig vor Gericht antun und wie sehr Betroffene leiden. Auch hier sind Re-Enactments sowie der Einsatz von Echtmaterial geplant. Die zwei amtierende Richterinnen Anette Heiter aus Baden-Württemberg und Julia Scherf aus Niedersachsen reden und streiten über die Fälle und versuchen herauszufinden, durch welche Umstände viele Menschen vor Gericht landen. Auch "Tatort Deutschland" wird von Filmpool produziert.
Bekannte Köpfe sind gescheitert
Für RTL ist es ein Neuanfang am Nachmittag. Die Idee, die Daytime mit bekannten Köpfen zu bespielen, scheint jedenfalls gescheitert. Nachdem Marco Schreyl seinen Sendeplatz schon lange räumen müssen, verschwinden nun auch die Formate von Oliver Geissen und Steffen Henssler aus dem Programm. Rückkehr wie immer nicht ausgeschlossen, doch Ende Oktober werden erst einmal alle neuen Ausgaben von "Kitsch oder Kasse?" und "Hensslers Countdown" ausgestrahlt sein - neue Folgen sind zunächst nicht geplant. Die Quoten waren in den letzten Wochen aber auch alles andere als berauschend: Sowohl "Kitsch oder Kasse?" als auch "Hensslers Countdown" blieben zuletzt regelmäßig bei einstelligen Marktanteilen hängen. "Die Superhändler" liefen zumindest um 14 Uhr knapp zweistellig - auch das muss auf dem neuen Sendeplatz erst einmal gelingen.