Ursprünglich stand für den kommenden Montag der sehenswerte Spielfilm "Django Unchained" bei ProSieben auf dem Programm. Jetzt hat sich der Privatsender allerdings für eine andere Programmierung entschieden: Anstelle von Quentin Tarantinos oscarprämierter Hommage an den Spaghetti-Western setzt ProSieben auf eine Reportage von und mit Thilo Mischke, deren Thema hochaktuell ist.
"ProSieben Spezial: Rechts. Deutsch. Radikal." nennt sich der mehr als zweistündige Film, der um 20:15 Uhr ausgestrahlt werden soll. Darin geht Mischke der Frage nach, ob die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland in Gefahr ist. In den vergangenen 18 Monaten recherchierte der Journalist in rechten Netzwerken und traf dabei Anhänger verschiedener rechter und rechtsextremer Gruppierungen.
Mischke: "Es war nicht leicht, die Menschen ausreden zu lassen"
"Man spricht nicht mit Nazis - auch ich war davon überzeugt", sagt Mischke. "Allerdings entspricht es meiner journalistischen Pflicht erstmal jedem Menschen, unabhängig von seiner Einstellung, Aufmerksamkeit zu schenken. Es war nicht leicht, die Menschen, die ich getroffen habe, ausreden zu lassen, aber es ist wichtig ihnen zuzuhören. Ich wollte unter allen Umständen vermeiden, dieser menschenverachtenden Weltsicht eine Plattform zu bieten, aber ich wollte auch, dass wir verstehen, warum in Deutschland, 75 Jahre nach dem Krieg, immer noch eine beängstigende Faszination von dieser Ideologie ausgeht."
Auch in der darauffolgenden Woche wird Thilo Mischke im Programm von ProSieben zu sehen sein. Für den 5. Oktober hatte der Privatsender schon vor einigen Wochen die Dokumentation "ProSieben Spezial: Von Armut bedroht" angekündigt (DWDL.de berichtete).