Als Bezahlsender mit einem großen Fokus auf Sport hat das Coronavirus Sky gleich doppelt hart getroffen. Man verzeichnete nicht nur wie alle anderen Sender auch einen großen Einbruch bei den Werbeeinnahmen, gleichzeitig fehlte an vielen Stellen das Programm, weil Sport-Veranstaltungen abgesagt bzw. unterbrochen wurden. Dieses Dilemma macht sich nun auch in den Geschäftszahlen für das zweite Quartal bemerkbar, die die Sky-Mutter Comcast am Donnerstag veröffentlicht hat.
So erzielte Sky zwischen April und Juni dieses Jahres in seinen verschiedenen Märkten 4,08 Milliarden Dollar Umsatz, das ist im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Minus von 15,5 Prozent. Am größten war der Einbruch im Bereich der Werbeeinnahmen, hier betrug das Minus satte 43,0 Prozent. Sky hat im zweiten Quartal aber auch Kunden verloren, 214.000 an der Zahl. Damit kam man Ende Juni aber immer noch auf insgesamt 23,72 Millionen zahlende Kunden - der Verlust hielt sich also noch in Grenzen. Dennoch fiel der Umsatz im Bereich Direct-to-Consumer um 9,4 Prozent.
Blickt man auf den Zeitraum zwischen Januar und Juni, liegt Sky derzeit bei einem Umsatz-Minus in Höhe von 10,7 Prozent. Das bereinigte EBITDA liegt aber noch immer bei 1,3 Milliarden Dollar - auch wenn das einem Minus in Höhe von 9,4 Prozent entspricht. Zahlen für einzelne Märkte veröffentlicht Sky bzw. Comcast übrigens nicht. So ist unklar, wie sehr Sky Deutschland durch Corona in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hart getroffen von Corona wurde in jedem Fall NBCUniversal, das im zweiten Quartal weltweit 25,4 Prozent weniger Umsatz verzeichnete als ein Jahr zuvor, auf 6,12 Milliarden Dollar brachte es das Unternehmen.
Da half es Comcast dann auch wenig, dass das US-Kabelgeschäft mit einem Umsatzminus in Höhe von 0,2 Prozent sehr robust lief. Für den Gesamtkonzern kommuniziert hat man einen Umsatz in Höhe von 23,72 Milliarden Dollar für das zweite Quartal - das entspricht einem Minus in Höhe von 11,7 Prozent. Das bereinigte EBITDA ging um 9,1 Prozent auf 7,93 Milliarden Dollar zurück.
"Unsere Reaktion auf COVID-19 war außerordentlich schnell und effektiv und unsere Produkte und Marken finden weiterhin starke Resonanz bei unseren Kunden", sagt Comcast-Chef Brian L. Roberts, der von "soliden Ergebnissen" spricht. Man habe die "Widerstandsfähigkeit" des Unternehmens unter Beweis gestellt. Und tatsächlich ist Comcast nach wie vor ein hochprofitables Medienunternehmen, die Auswirkungen der globalen Pandemie spürt man aber auch hier. Roberts weist auf den Launch des NBCUniversal-Streamingdienstes Peacock vor wenigen Wochen hin und betont die Stärke des Kabelgeschäfts. "Bei Sky hat unsere flexible Strategie dazu beigetragen, Kunden zu binden, bis wichtige Sportarten im Mai und Juni zurückgekehrt sind." Insgesamt sei er zufrieden, sagt der Comcast-Chef.