Eigentlich sollte in einem halben Jahr Schluss sein mit der SD-Verbreitung der ARD-Gemeinschaftsprogramme über Satellit. Doch diese Pläne werden nun erst einmal zu den Akten gelegt. Am Dienstag bestätigte die ARD offiziell, auch in über das Jahr 2020 in SD-Qualität senden zu wollen. Auf einen entsprechenden Beschluss haben sich die Intendantinnen und Intendanten verständigt.
Als Grund für die Verschiebung der Abschaltung wird die Corona-Krise genannt. Die ARD reagiere mit dem Schritt "auf die veränderten Rahmenbedingungen während der Corona-Pandemie", heißt es in einem Statement. "Menschen, die noch nicht über HD-fähige Fernseher oder Receiver verfügen, hätten sich gegebenenfalls entsprechende Geräte anschaffen müssen, um das HD-Signal empfangen und wiedergeben zu können."
Das Erste, Tagesschau 24, One, ARD-alpha und die Dritten Programme werden damit auch weiterhin in SD via Satellit verfügbar sein. Das ZDF hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, vorerst an der SD-Verbreitung festhalten zu wollen. "Digitalfernsehen" hatte bereits am Montag über entsprechende Pläne der Öffentlich-Rechtlichen berichtet. Darin war die Rede von einer Verlängerung der SD-Verbreitung bis 2024 - und von attraktiven Konditionen, die SES Astra den Sendern eingeräumt haben soll (DWDL.de berichtete).
Entsprechend zufrieden äußerte sich Christoph Mühleib, Geschäftsführer Astra Deutschland: "Die aktuelle Krise zeigt doch sehr deutlich, wie wichtig es ist, flächendeckend alle Zuschauer erreichen zu können. Es ist daher erfreulich, dass die ARD beschlossen hat, an einer SD-Übertragung festzuhalten." Klar ist aber auch: Um sich die SD-Verbreitung leisten zu können, wird die ARD an anderer Stelle sparen müssen.