Erst vor wenigen Monaten kündigte die ARD an, die die Verbreitung ihrer Gemeinschaftsprogramme in SD-Qualität via Satellit einstellen zu wollen. Im Januar 2021 sollte demnach Schluss sein. "In den vergangenen Jahren haben immer mehr Haushalte auf die bessere HD-Qualität umgestellt", heißt es noch immer auf der ARD-Website - verbunden mit dem Hinweis, dass man durch die Abschaltung "erhebliche Kosten" einspare.
Doch nun folgt überraschend die Rolle rückwärts. Wie "Digitalfernsehen" berichtet, soll die SD-Ausstrahlung doch fortgesetzt werden. In dem Bericht ist von "äußerst attraktiven Sonderkonditionen" die Rede, die der Satellitenbetreiber SES Astra den Öffentlich-Rechtlichen eingeräumt haben soll. Im Gespräch sei eine Verlängerung bis 2024, die von einigen Anstalten bereits unterzeichnet worden ist.
Auf DWDL.de-Nachfrage wollte eine ARD-Sprecherin den Bericht zunächst noch nicht bestätigen. Offenbar soll jedoch in den nächsten Tagen Klarheit herrschen, wie es mit der SD-Verbreitung weitergeht. Das ZDF hatte bereits im Mai angekündigt, seine SD-Kanäle vorerst nicht abschalten zu wollen. "Die Fortsetzung der Verbreitung über Satellit in SD-Qualität ermöglicht auch weiterhin vielen Zuschauerinnen und Zuschauern die noch nicht auf HD-Empfang umgestellt haben, die Teilhabe an unserem öffentlich-rechtlichen Programmangebot", sagte ZDF-Produktionsdirektor Michael Rombach damals (DWDL.de berichtete).
Ungeachtet möglicher Rabatte müssen die Öffentlich-Rechtlichen durch das Festhalten an SD umschichten. Laut "Digitalfernsehen" sind die Sender zur Querfinanzierung gezwungen, weil sich die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) schon vor Jahren für eine baldige SD-Abschaltung ausgesprochen hatte - seit diesem Sommer werden hierfür auch keine Beitragsgelder mehr bewilligt.