Zwei Amtszeiten sind genug: Ulrich Wilhelm wird als Intendant des Bayerischen Rundfunks aufhören. Für eine weitere Amtsperiode stehe er nicht zur Verfügung, teilte der BR am Freitag mit. Wilhelm, der gerade erst seinen 59. Geburtstag feierte, steht seit 2011 als Nachfolger von Thomas Gruber an der Spitze der öffentlich-rechtlichen Anstalt. Davor war er lange in der Politik tätig, darunter mehrere Jahr lang als Chef des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung sowie als Regierungssprecher.
"Nach reiflicher Überlegung und intensiver Abwägung der Argumente Pro und Kontra habe ich mich - zugegebenermaßen schweren Herzens - entschlossen, für eine weitere Amtszeit als BR-Intendant nicht mehr zur Verfügung zu stehen", sagte Wilhelm. "Zehn Jahre voller spannender Herausforderungen waren eine gute Zeit, mich mit all meiner Energie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und dem BR zu verschreiben - eine Zeit, die mir sehr viel Freude bereitet hat. Ich habe zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BR vieles auf den Weg bringen, umsetzen und die Transformation des BR zu einem trimedialen Medienhaus mitgestalten dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar."
Gleichzeitig zeigte sich Wilhelm davon überzeugt, "dass im Februar nächsten Jahres der richtige Zeitpunkt ist, das Haus zu übergeben", so der Intendant weiter. "Entscheidende Etappen unseres Umbauprozesses und die Regionalisierung sind erfolgreich abgeschlossen. In den verbleibenden sieben Monaten werde ich mich weiter mit ganzer Kraft und Leidenschaft für unser Haus einbringen. Es steht für mich außer Frage, dass der BR dann eine erstrangige Persönlichkeit als Intendantin oder Intendant haben wird."
Das Rennen um Wilhelms Nachfolge ist damit eröffnet. Sein Nachfolger wird den eingeschlagenen Sparkurs des BR allerdings weiter vorantreiben müssen. Im laufenden Jahr wurden etwa die Einzeletats der Direktionen um rund 13 Millionen Euro abgesenkt. Dazu kommen weitere Maßnahmen durch Arbeitsverdichtungen und die Nutzung von Synergieeffekten. Gleichzeitig spart der BR aktuell auch bei Marketing und durch die Reduzierung von Eigen- und Auftragsproduktionen.