Der MDR hat im Geschäftsjahr 2019 Gesamterträge in Höhe von 787,3 Millionen Euro erzielt, fast 17 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Der Großteil (587 Millionen) davon kam aus den Rundfunkbeitrag. Die Gesamtaufwendungen lagen bei 791,4 Millionen Euro. Somit ergibt sich ein Fehlbetrag in Höhe von 4,1 Millionen Euro. Damit fiel das Minus etwas höher aus als geplant, allerdings längst nicht so hoch wie noch 2018, als der MDR noch 29,3 Millionen Euro in den roten Zahlen lag. Diese Ergebnisverbesserung war allerdings auch zu erwarten, erklärt sie sich doch im Wesentlichen durch den Wegfall der Sport-Großereignisse Olympia und WM, die stets für eine größere Belastung sorgen, die in den großereignis-freien Jahren dann ausgeglichen werden müssen.
Deutlich angestiegen sind dafür 2019 die Aufwendungen fürs Personal - und hier insbsondere die Pensionsrückstellungen aufgrund einer Zinssatzänderung. Der Anteil der Personalkosten an den Gesamtaufwendungen stieg dadurch von zuvor 25,5 erheblich auf 28,6 Prozent. Trotz der Fehlbeträge 2018 und 2019 sieht sich der MDR "wirtschaftlich solide und zukunftsfähig" aufgestellt, wie Intendantin Karola Wille im Vorwort des Geschäftsberichts schreibt. Die Eigenkapitalquote liegt aktuell bei 39,3 Prozent.
Der Rundfunkrat hat in seiner Sitzung am Montag unterdessen nicht nur den Jahresabschluss genehmigt, sondern auch mehrere Personalien bestätigt. Ines Hoge-Lorenz wurde zur neuen Direktorin des Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt bestellt. Ihre Amtszeit beginnt am 1. Januar 2021. Sie tritt die Nachfolge von Elke Lüdecke an, die sich in den Ruhestand verabschiedet. Hoge-Lorenz ist seit 1992 als Autorin, Reporterin und zuletzt Redaktionsleiterin für den MDR tätig. "Ines Hoge-Lorenz ist eine akademisch vielseitig gebildete und außerordentlich engagierte Managerin, deren fachliche und soziale Kompetenz allseits anerkannt und geachtet wird", sagt MDR-Intendantin Karola Wille. Mit großer Tatkraft und vielen neuen Ideen habe sie in den vergangenen Jahren in verschiedenen Führungspositionen den Transformationsprozess im MDR vorangetrieben. Mit ihren umfassenden beruflichen Kenntnisse im Medienbereich - MDR- und ARD-weit -, ihren vielfältigen Führungserfahrungen und ihrer ambitionierte Herangehensweise an die Gestaltung digitaler Veränderungsprozesse sei Ines Hoge-Lorenz eine hervorragende Wahl für diese Spitzenposition im MDR. Unterdessen wurde Ralf Ludwig für eine zweite Amtszeit als MDR-Verwaltungsdirektor bestätigt, Boris Lochthofen bleibt weitere fünf Jahre Direktor des Landesfunkhauses Thüringen.