Der Bayerische Rundfunk (BR) stellt seine Direktionen zum 1. Juli neu auf. Künftig sind die Kompetenzen nicht mehr nach Ausspielwegen, sondern nach Inhalten verteilt. Konkret kommt es auch zu einer Reduktion der Direktionen - bislang waren das folgende: Intendanz/Juristische Direktion, Verwaltung, Hörfunk, Fernsehen, Produktion/Technik sowie Information. Zum Monatswechsel fallen die Direktionen Fernsehen und Hörfunk weg. Alle Inhalte des BR werden künftig von den Direktionen Kultur und Information verantwortet. 

Umgesetzt werden die Änderungen jetzt, weil der bisherige Hörfunkdirektor Martin Wagner in den Ruhestand geht. Bereits im Sommer 2019 hatte man den jetzigen Schritt in Aussicht gestellt (DWDL.de berichtete). BR-Intendant Ulrich Wilhelm kündigte den umfassenden organisatorischen Umbau des BR bereits 2013 an. Damals wurde die Informationsdirektion neu eingeführt - und der BR brach erstmals mit dem traditionellen Direktionszuschnitt in Hörfunk und Fernsehen. Damals kündigte Wilhelm aber auch schon an, die Anzahl der Direktionen perspektivisch wieder herunterfahren zu wollen - das passiert jetzt. 

Der bisherige Fernsehdirektor Reinhard Scolik verantwortet ab dem 1. Juli neben den trimedialen Programmbereichen Kultur, Wissen und Bildung, Spielfilm/Serie, Unterhaltung und Heimat sowie der Mediathek, das BR Fernsehen, ARD-alpha, 3sat und BR Heimat auch Bayern 2, BR-Klassik und die Klangkörper des BR - sie sind künftig alle Teile der Programmdirektion Kultur. Die Direktion Information wird von Thomas Hinrichs geführt. Er verantwortet hier neben den aktuellen Ereignissen auch die Bereiche Politik und Wirtschaft, Sport und Freizeit, sowie Bayern 1, Bayern 3, Puls, B5 aktuell und BR24. 


Weil die Radiosender durch die neue Aufstellung in zwei Direktionen angesiedelt sind, soll es zudem eine Stabsstelle Hörfunk geben, die direkt in der Intendanz angesiedelt sein wird. Das soll eine Vernetzung aller Radio-Verantwortlichen sicherstellen. Leiter dieser Stabsstelle wird Walter Schmich, in Personalunion mit der Verantwortung für den Programmbereich "Bayern 1 – Bayern 3 – Puls".

BR-Intendant Ulrich Wilhelm sagt: "Mit der medienübergreifenden Neuaufstellung unserer Programmdirektionen erhöhen wir die publizistische Schlagkraft und stärken die Zukunftsfähigkeit des Bayerischen Rundfunks auch organisatorisch. In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen den Ausspielwegen zunehmend verschwimmen und neben Fernsehen und Hörfunk insbesondere digitale Verbreitungswege an Bedeutung gewinnen, schaffen wir durch die konsequent nach Inhalten ausgerichtete Struktur des BR die notwendige Voraussetzung, um den Menschen in Bayern das bestmögliche Programmangebot auf allen Kanälen bieten zu können."