Ähnlich wie die meisten anderen Vermarkter wollte auch Disney Media Sales & Partnerships eigentlich bei den Screenforce Days seine Pläne für die kommenden Monate vorstellen. Wegen des Coronavirus wurde das Event aber abgesagt - Eun-Kyung Park, General Manager Media von The Walt Disney Company Germany und Julia Schörner, Director der Vermarktungstochter, haben Kunden nun dennoch via virtuellem Talk einen Einblick in die Pläne gegeben. Die wichtigste Botschaft an die Werbekunden: Der Disney Channel bleibt bestehen.
Die Klarstellung war nötig geworden, weil es in den vergangenen Monaten immer wieder Unklarheiten über die Zukunft des Disney Channels gab. Hintergrund ist der Start des Streamingdienstes Disney+, den der Micky-Maus-Konzern derzeit weltweit pusht. Es stellte sich die Frage, wie man Menschen nun zum Disney+-Abo animieren kann, wenn einige Inhalte doch auch kostenlos im TV zu sehen sind. Disney stellte kurz vor dem Start des Streamingdienstes außerdem die App des Disney Channels ein, in Italien wurde der dortige Disney Channel nach mehr als 20 Jahren geschlossen. Dass man sich nun zum deutschen Free-TV-Sender bekennt, ist ein wichtiges Zeichen in den Markt.
"Deutschland ist ein absoluter Free-to-air Markt, das heißt für uns, der Sender ist ein absolut essenzieller Baustein."
Eun-Kyung Park, General Manager Media, Walt Disney Company Germany
Und der Erfolg gibt den Machern durchaus recht: Erst im Februar erreichte der Sender den zweitbesten Monat seit Bestehen - erfolgreicher war man nur im November 2019. Der Quotentrend zeigt also ganz klar nach oben. "Der Erfolg liegt vor allen Dingen darin, dass wir ein Team haben, das ein wahnsinnig gutes Gespür für unsere Zuschauer hat und das sowohl in der Daytime als auch in der Primetime. Das hat uns am Ende immer wieder recht gegeben, bei der Auswahl unseres Contents", sagte Schörner in der digitalen Talk-Runde.
Trotz der nach wie vor hohen Bedeutung des Disney Channels war die Einführung von Disney+ in den ersten Monaten von Eun-Kyung Park als Deutschlandchefin des Konzerns aber ihre wichtigste Aufgabe, wie sie selbst sagt. "Wir haben die Plattform in mehreren Ländern nahezu gleichzeitig gelauncht und das während der Corona-Pandemie. Das war für alle eine echte Herausforderung – aber das Team hat hervorragende Arbeit geleistet und die Zahl von 54 Millionen Abonnenten weltweit sprechen für sich."