Trotz aller Kritik hat RTL in den vergangenen Jahren an seinem Kuppelformat "Schwiegertochter gesucht" festgehalten. Ein Blick auf die Quoten zeigt, wieso. Noch immer schauen regelmäßig mehr als drei Millionen Menschen zu, wenn Vera Int-Veen Singles am Sonntagvorabend miteinander verkuppeln will - oder dabei zumindest so tut als würde sie das wollen. Die Methoden des Formats sind umstritten - nicht erst seit Jan Böhmermann heimlich einen Kandidaten in die Produktion einschleuste.
Nun hat RTL jedoch angekündigt, das Format in die Primetime zu befördern. Die neue Staffel wird ab dem 14. Juli immer dienstags ab 20:15 Uhr zu sehen sein. Fünf Ausgaben mit einer Länge von jeweils zwei Stunden werden ausgestrahlt. "Schwiegertochter gesucht" schafft es damit übrigens zum ersten Mal in die Primetime. Das Format zumindest mal um 20:15 Uhr zu testen, ist eine logische Entscheidung. Vor allem auch weil man mit dem Serien-Line-Up derzeit nur schlechte Quoten holt und auch mit Wiederholungen im Sommer keine Besserung in Sicht wäre.
Das von Warner Bros. International Television Production Deutschland produzierte Format soll in den neuen Folgen aber auch inhaltlich neu daherkommen. Der Sender spricht von einem "frischen Konzept" und "neuem Glanz". Bereits im Februar hatte RTLs Co-Unterhaltungschef Kai Sturm in einem Interview mit "TV Wunschliste" erklärt, die Partnersuche künftig ernsthaft angehen zu wollen. Die Mütter und Väter der Singles sollen eine größere Rolle spielen, Alliterationen gibt es künftig keine mehr. Für den Sendeplatz in der Primetime sei das Format "zeitgemäß und liebevoll angepasst" worden, "Schwiegertochter gesucht" zeige sich jetzt "authentischer und leichter denn je", heißt es vom Sender jetzt. Begleitet werden in jedem Fall fünf Junggesellen, die, gemeinsam mit ihren Eltern, auf der Suche nach einem Partner oder einer Partnerin sind.
Möglich wird der neue Primetime-Sendeplatz im Sommer wohl auch deshalb, weil Fußball-EM und Olympische Sommerspiele wegen des Coronavirus verschoben werden mussten. Mit diesen Sport-Highlights im Gegenprogramm hätte es auch das Kuppelformat sehr wahrscheinlich schwer gehabt.