Im Rahmen der "Eckpunkte 2.0", die zwischen den Produzenten und der ARD verhandelt wurden, schuf die ARD 2017 einen Sonder-Topf mit "Programmprämien". An die Produktionsfirmen erfolgreicher Programme werden seither jährlich 3,2 Millionen Euro ausgeschüttet, die diese für die Entwicklung eines neuen Stoffes oder Sendungskonzeptes in Zusammenarbeit mit der ARD verwenden sollen. Wer diese Zahlung erhält, wird nach einem komplizierten Punktesystem errechnet, in das Nominierungen und Auszeichnungen bei TV-Preisverleihungen ebenso einfließen wie die Zahl der Ausstrahlungen in der ARD-Senderfamilie.
Karola Wille, Filmintendantin der ARD und Intendantin des MDR: "Gerade in dieser für die gesamte Kreativlandschaft schwierigen Zeit ist es uns ein wichtiges Anliegen, mit diesen Entwicklungsgeldern die Produzentinnen und Produzenten zu unterstützen, neue, innovative Qualitätsinhalte zu entwickeln." Im Bereich der TV-Unterhaltung bleiben allerdings ausgerechnet in diesem Jahr zahlreiche Plätze unbesetzt. Eigentlich können in den "Große Unterhaltung" (ab 46 Minuten) sowie "Kleine Unterhaltung" (bis 45 Minuten) jeweils zehn Prämien vergeben werden, tatsächlich zum Zuge kommen in diesem Jahr aber nur vier bzw. fünf.
Das Problem: Wenn auf den hinteren Plätzen zu viele Produktionen die gleiche Punktzahl erhalten, dann bleiben diese unbesetzt. Das kam auch in den letzten Jahren schon vor, allerdings bislang nicht in so extremer Form wie diesmal im Unterhaltungsbereich. "Die für die übrigen Prämien vorgesehenen Mittel werden zurückgestellt und bleiben für künftige Prämien und Härtefallregelungen verfügbar", heißt es dazu von der ARD. In diesem Jahr bedeutet das aber, dass von den eigentlich zur Verfügung stehenden 3,2 Millionen Euro nur 2,75 Millionen ausgezahlt werden. Immerhin hat die ARD aber bekundet, dass es die Programmprämien auch 2021 erneut geben soll. Die ursprüngliche Vereinbarung lief in diesem Jahr aus.
Wer im Detail von den Prämien profitiert, hat die ARD in einem PDF veröffentlicht.