Drei Tage sind inzwischen seit dem Angriff auf ein Team der "heute-show" am Rande einer Demonstration in Berlin vergangen. Die Verletzten haben das Krankenhaus verlassen und die Tatverdächtigen befinden sich wieder auf freiem Fuß - was bleibt, ist die Frage nach den Hintergründen der Tat. In einem Statement, das die ZDF-Sendung unter anderem auf Facebook veröffentlichte, hat sich jetzt Moderator Oliver Welke zu Wort gemeldet.
"Was wir bisher wissen: Laut Staatsanwaltschaft werden die Täter im linken Spektrum verortet. Was wir absolut nicht wissen: Waren wir zur falschen Zeit am falschen Ort oder handelte es sich um eine gezielte Reaktion auf unsere Dreharbeiten bei der 'Hygiene-Demo'?", sagte Welke und bedankte sich sogleich für "die Welle der Solidarität und die Genesungswünsche", die man an das Team weitergeleitet habe.
"Wir sind im Moment einfach nur entsetzt und traurig", so Welke weiter, der eine neue Stufe erreicht sieht. "Wir erleben bei Dreharbeiten gelegentlich eine gewisse Grundaggressivität: Man wird mal geschubst, angerempelt oder beschimpft. Dass aber ein Team so enthemmt angegriffen wird, mit Tritten gegen wehrlos am Boden Liegende, ist neu und furchtbar."
Am Ende seines Statements richtete der Moderator dann noch einen Vorschlag, "an alle, die unsere Sendung oder 'die Medien' nicht mögen: einfach nicht gucken. Oder gucken und aufregen. Aber bitte nicht mit Teleskopstangen auf Menschen einschlagen. Gewaltverzicht ist der zivilisatorische Mindeststandard, auf den wir uns alle einigen sollten."
Am Montag äußerte sich auch Regierungssprecher Steffen Seibert zu dem Vorfall. "Die Bundesregierung verurteilt diese Tat auf das Schärfste", sagte Seibert. Zuvor hatte bereits Innenminister Horst Seehofer (CSU) erklärt, wer Journalisten attackiere, müsse "die Kraft unsere Rechtsstaates zu spüren bekommen". Es gehe "um die Grundwerte unseres Gemeinwesens", so Seehofer.