Wenn es künftig um das Werbegeschäft bei AT&T geht, führt kein Weg mehr vorbei an Gerhard Zeiler. Wie der Telekommunikations- und Medienkonzern nun nämlich bekanntgegeben hat, wird Zeiler ab sofort sämtliche Werbeumsätze verantworteten. Möglich wird das, weil AT&T seine Werbetochter Xandr mit WarnerMedia zusammenlegt. Xandr wird allerdings weiter bestehen bleiben, die operative Leitung hat hier auch künftig Kirk McDonald. Bislang war Zeiler als Chief Revenue Officer bereits für die Werbeeinnahmen bei WarnerMedia, und damit der wichtigsten AT&T-Tochter in diesem Bereich, verantwortlich.
Insgesamt verantwortet Zeiler damit rund sieben Milliarden Dollar Werbeumsätze pro Jahr. Ebenfalls weiterhin verantwortlich bleibt Zeiler für das internationale Geschäft von WarnerMedia, er ist also nach wie vor Präsident von WarnerMedia International. Seit 2012 arbeitet Zeiler er beim Unternehmen, das damals noch Time Warner hieß. Damals wurde er Präsident von der Time-Warner-Tochter Turner Broadcasting System International. Nach der Übernahme durch AT&T wurde er Chief Revenue Officer bei WarnerMedia.
Der gebürtige Österreicher Zeiler startete seine Karriere in seiner Heimat als Pressesprecher der sozialdemokratischen Kanzler Fred Sinowatz und Franz Vranitzky. Später zog es ihn zu Tele 5 und RTLzwei, danach wurde er Generaldirektor des ORF. Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk verließ er vorzeitig und wurde Geschäftsführer bei RTL, einige Jahre später leitete er die RTL Group. In den vergangenen zehn Jahren gab es immer wieder Spekulationen, Zeiler könnte in die österreichische Politik zurückkehren und sich beispielsweise als Kanzlerkandidat der SPÖ aufstellen lassen - daraus wurde aber nie etwas.
"Wir befinden uns in beispiellosen Zeiten, in denen die Prioritäten sowohl bei WarnerMedia als auch bei Xandr verstärkt werden, um unseren Kunden die besten Ergebnisse zu liefern", so Zeiler in einem Statement. "Wir müssen mehr denn je Werbung vereinfachen und unsere Marktfähigkeiten für die Kunden verbessern."