In dieser Woche steht das Finale der Sat.1-Realityshow "Promis unter Palmen" an, das wird dem Sender voraussichtlich wieder sehr gute Quoten bescheren. Vermutlich wird aber nicht der Gewinner des Formats länger in Erinnerung bleiben, sondern die Ereignisse der Ausgabe, die in der vergangenen Woche gezeigt wurde. Darin mobbten Bastian Yotta, Carina Spack und Matthias Mangiapane ihre Mitbewohnerin Claudia Obert so lange, bis diese schließlich in Tränen ausbrach und einen Tag später die Villa verließ.

Sat.1 hat sich bereits zu der umstrittenen Ausgabe geäußert und gerechtfertigt (DWDL.de berichtete). Nichtsdestotrotz hat man die Folge nun erst einmal aus der Mediathek genommen, auch bei Joyn ist sie nicht mehr zu sehen. Gegenüber DWDL.de bestätigte der Sender einen Bericht von "TV Wunschliste", wonach die Folge wegen eines "aktuellen Prüfverfahrens" offline genommen wurde. 

Geprüft wird die Folge der Realityshow derzeit von der Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen, nachdem es dort Beschwerden über das Format bzw. die Ausgabe gegeben hatte. Bis es eine Entscheidung der FSF gibt, wird die Folge wohl offline bleiben - das ist ein Standardprozess. Gut möglich, dass der Verein die Folge im Zuge der Überprüfung mit einer Altersbeschränkung versieht und sie dann wieder online gehen kann. 


Carsten Stahl, der mit Anti-Mobbing-Formaten bei RTLzwei einem größeren Publikum bekannt wurde, hat zudem auf seinem Instagram-Kanal erklärt, Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Berlin gegen Sender und Produktionsfirma Endemol Shine Germany gestellt zu haben. Sat.1 dürfe das Finale nicht zeigen, die Sendung sei "für uns sowie viele Opfer ein Schlag ins Gesicht", sagt Stahl. "Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden". 

Bei ProSiebenSat.1 verteidigt man das Format unterdessen. "Ist man mit 'Promis unter Palmen' bis an die Grenzen gegangen? Ja. Geht das Format zu weit? Nein", sagt Wolfgang Link, neuer Vorstand Entertainment des Unternehmens, heute im DWDL.de-Interview. Link sagt, das unmögliche Benehmen einiger Promis falle auch auf diese zurück. "Man darf gewisse Dinge nicht stehen lassen, aber das tun wir auch nicht. Die Zuschauer entwickeln sehr wohl ein Gefühl dafür, wer sich anständig verhält und wer nicht."