Seit 2018 gehört der amerikanische Weather Channel zu CF Entertainment. Nun hat das Unternehmen den Quoten-Dienstleister Nielsen verklagt. Das berichtet der US-Branchendienst "Hollywood Reporter". Der Eigentümer des Spartensenders wirft Nielsen "räuberische Preisgestaltung" vor und fährt schwere Geschütze auf: So ist die Rede von Verrtragsbruch, unlauterem Wettbewerb und ungerechtfertigter Bereicherung.

"Nielsens Würgegriff" bei der Erhebung der Zuschauerzahlen und die Tatsache, dass das Unternehmen die einzige von Werbetreibenden akzeptierte Währung liefert, gebe Nielsen eine "einseitige Hebelwirkung beim Abschluss von Rating-Vereinbarungen mit Rundfunkveranstaltern wie CF Entertainment", wird Rechtsanwalt Sean Berkowitz in der Beschwerde zitiert. Nielsen wisse, dass die Quotendaten für TV-Sender von entscheidender Bedeutung seien. "Wenn ein Network keinen Leistungsnachweis in Form von Nielsen-Daren erbringen kann, kann das Network keine Einnehmen erzielen."

Laut der Beschwerde, die beim Bundesgericht in Illinois eingereicht wurde, habe CF vor drei Jahren seinen langjährigen Vertrag mit Nielsen geändert und sich dazu bereit erklärt, monatlich etwas mehr als 40.000 US-Dollar als Gegenleistung für Quoten-Daten zu bezahlen. Jeder neu erworbene Sender könne demnach die Nielsen-Dienste bis zu vier Jahre lang für diesen Tarif erhalten. Nach dem Kauf des Weather Channels habe sich Nielsen jedoch geweigert, die Gebührenstruktur einzuhalten, so der Vorwurf.

Stattdessen soll Nielsen monatlich 475.000 US-Dollar für den Bezug der Ratings des Weather Channels verlangen. CF Entertainment überwies am Freitag eine Nachzahlung in Höhe von mehr als 2,3 Millionen US-Dollar - "ein Lösegeld", um den Kanal auf Sendung zu halten, heißt es von Seiten des Unternehmens, das nun unter anderem eine Rückerstattung der gezahlten Gebühren verlangt. Nielsen selbst wollte sich gegenüber dem "Hollywood Reporter" nicht zu dem Rechtsstreit äußern.