So schnell wie die Sendung ins Programm genommen wurde, war sie auch schon wieder weg. Auf gerade mal drei Ausgaben brachte es die mit Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Oliver Pocher prominent gesetzte "Quarantäne-WG" bei RTL, ehe sie wegen schlechter Quoten wieder abgesetzt wurde. Im "OMR"-Podcast hat sich Jauch jetzt selbstkritisch über die Sendung geäußert. "Das muss man einfach und ehrlich konstatieren: Die Sendung braucht zu dem Zeitpunkt niemand", sagte der Moderator.
Die Sendung sei während des ernsten Ausbruchs der Corona-Krise gekommen – zu einem Zeitpunkt, als das Land zweigeteilt gewesen sei. "Die einen wollten ausschließlich harte Facts zu dem Thema haben. Das hat zu den Wahnsinns-Einschaltquoten bei den Öffentlich-Rechtlichen geführt. Und die anderen wollten weg von dieser Krise und wollten einhundert Prozent unterhalten werden." Diese hätten dann beispielsweise "The Masked Singer" geschaut.
Die "Quarantäne-WG" sei ein "Zwischending" gewesen, so Jauch im "OMR"-Podcast. "Diese Mittel-Lage hat tatsächlich keinen Menschen interessiert." Das hätten die Moderatoren sehr schnell gemerkt, sich an den Sender gewandt und gesagt, dass das Projekt "lieber früher als später" eingestellt werden sollte. "Finde ich immer sehr gut, wenn man etwas wagt, wenn man etwas Neues probiert, wenn man's anfängt und wenn man merkt, dass selbst mit bestimmten Verbesserungen das Projekt nicht zu retten ist, dann auch sehr schnell davon Abstand nimmt."
Das Schwierigste an der "Quarantäne-WG" sei die Verzögerung bei den Gesprächen gewesen. "Das hatte was wahnsinnig Zähes, Träges und entsprach so überhaupt nicht einem lebendigen Hin-und-Her-Gedankenaustausch am Küchentisch einer WG", räumte Günther Jauch rückblickend ein. Kleiner Trost: Das prominente RTL-Trio ist mit seinen Quoten-Sorgen keineswegs alleine – auch mehrere andere Formate, die sich an einem kreativen Umgang mit der Corona-Krise versuchten, sind inzwischen wieder beendet.