Die Idee zu dieser Initiative hatte Wolfgang Link schon etwas länger, dann kam vor einer Woche der überraschende Abschied des Vorstandsvorsitzenden Max Conze und seine eigene Beförderung in den Vorstand der ProSiebenSat.1 Media SE dazwischen. Auch als Entertainment-Verantwortlicher im Vorstand will Wolfgang Link jedoch weiter an der Basisarbeit mitwirken, etwa in Form einer Initiative für den Produzentenmarkt, die binnen weniger Wochen für zahlreiche Entwicklungsaufträge und somit finanzielle sowie perspektivische Impulse in den Markt sorgen soll.
Am 22. April lädt ProSiebenSat.1 zum digitalen Producers@P7S1.Pitchday für die Sender ProSieben, Sat.1, Kabel Eins und Sixx. Dazu sind Produzenten und Produktionsfirmen aller Genres eingeladen, den Senderchefs und Programmverantwortlichen ihre Ideen vorzustellen. Die Anmeldung für diesen Pitchday läuft bis 14. April, den Dienstag nach Ostern. Eine Woche später wird gepickt und ein Feedback sowie Entwicklungsaufträge sollen zeitnah erfolgen. Von Beginn des Wettbewerbs bis zu den ersten Entwicklungsgeldern wird damit weniger als ein Monat Zeit vergehen.
"Kreativität ist das Lebenselixier unserer Branche, ebenso wie die Vielfalt der Produktions-Szene in unserem Land", sagt Wolfgang Link zur Absicht der Aktion. "Die Folgen von Corona betreffen uns alle und Budgets sind auch bei uns kostbarer denn je. Wir glauben an die guten Ideen aus dem deutschen Markt und sehen das als Invest in die Zukunft unserer Unterhaltungsindustrie." Link hofft auf Ideen aus allen Entertainment-Sparten, sagt er. Der Bedarf an Webcam-Shows dürfte allerdings auch bei den Unterföhringern vorerst gedeckt sein.
Wenn auch gerade bei fiktionalen Produktionen in diesen Wochen Corona-bedingt Dreharbeiten schwierig bis unmöglich sind, so sei die Kreativität ja uneingeschränkt und die Zeit richtig, Projekte zu entwickeln um später schneller produzieren zu können. Link: "Das wollen wir nutzen, um diese frischen Ideen so schnell als möglich auf den Bildschirm zu bringen. Und es ist wichtig, dass das kreative Potenzial in Deutschland auch nach Corona so vielfältig als möglich erhalten bleibt. Gerade auch kleinere Produktionsfirmen leisten dazu einen wichtigen Beitrag."