Das Streaming-Angebot "Bild Digital Live TV" der Axel Springer SE hat jetzt von der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) eine Rundfunkzulassung erhalten. Das geplante Programmangebot soll laut Antrag mehrere lineare Sendeformate umfassen, heißt es von der ZAK. Dabei soll es sowohl um Live-Berichterstattung als auch um kommentierende Sendungen und Talk-Formate gehen.
Die Rundfunkzulassung ist jetzt aber nur noch eine Formalie, bei bild.de gibt es vor allem seit Anfang des Jahres immer mehr eigenproduzierte Bewegtbild-Inhalte. In der Corona-Krise hat das noch einmal deutlich zugenommen, in diesen Tagen geht man mehrmals am Tag live auf Sendung und berichtet über die aktuellsten Entwicklungen in der Krise.
Den Antrag auf Rundfunklizenz hatte die Bild GmbH vor einigen Wochen bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) gestellt (DWDL.de berichtete). Die unbefristete Zulassung erfolgt nun vorbehaltlich der medienkonzentrationsrechtlichen Prüfung der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK). Probleme sind hier aber keine mehr zu erwarten.
Dass man bei "Bild" eine Rundfunklizenz für seine Bewegtbild-Aktivitäten beantragen würde, war noch Ende 2019 sehr unwahrscheinlich. Rund eineinhalb Jahre führte man eine juristische Auseinandersetzung mit der mabb, weil man der Meinung war, eine solche Lizenz nicht zu benötigen. Im Januar folgte dann der Strategieschwenk und die Aussage, dass man sich an alle gesetzlichen Anforderungen halten werde. Das machte man auch vor dem Hintergrund des angekündigten Starts von "Bild TV", durch den Ausbau der Video-Angebote hätte man wohl tatsächlich eine Lizenz benötigt.