Kontaktverbote, Ausgangsperren, Lockdown: Die Corona-Krise verändert das Zusammenleben in Deutschland wie darüber hinaus in fast allen Teilen der Welt. Eine Ausnahmesituation wie diese bietet viel Stoff für eine fiktionale Aufarbeitung, das war zu erwarten. Um das große Ganze zu erfassen, ist es sicher noch zu früh. Außerdem sind reguläre Dreharbeiten derzeit schwierig. Aber die Auswirkungen auf das soziale Miteinander ist Thema zweier neuer Serien, die unter besonderen Umständen entstehen. Das ZDF hat diese nicht nur schon beauftragt - eine der beiden Produktionen startet bereits am heutigen Freitagabend.
„Das gab’s noch nie: Die Schauspieler*innen arbeiten zu Hause, die Regisseur*innen inszenieren per Videokonferenz, die Autor*innen sind im Homeoffice, die Produzent*innen und die Redakteur*innen ebenso. Wie fast alle gerade. Besondere Zeiten erfordern außergewöhnliche Produktionsweisen und vor allem die richtigen Geschichten", erklärt Frank Zervos, Hauptredaktionsleiter Fernsehfilm/Serie I, im ZDF.
Die Optik der Produktionen soll dabei deutlich über die durchwachsene Qualität mancher Videochat-Showformate der vergangenen Wochen hinausgehen. Es werden schließlich keine Livesteams benötigt. Wie Minimalismus auch fiktional sehr gut funktionieren kann, bewiesen TNT Serie und Wiedemann & Berg übrigens schon 2012 mit der Serie "Add a friend", die für ihre Innovationskraft sogar den Grimme Preis 2013 gewann.
Die neue Corona-Comedyserie "Drinnen - Im Internet sind alle gleich" wird produziert von der Kölner Produktionsfirma btf in Zusammenarbeit mit eitelsonnenschein. Worum geht's? Charlotte (Lavinia Wilson) ist in ihren Dreißigern und wollte eigentlich ihr Leben umkrempeln. Doch dann kam Corona und alles wurde anders. Der Computer ist jetzt ihr Fenster zur Außenwelt. Über diesen Bildschirm regelt sie ab sofort alle Bedürfnisse des täglichen Lebens, managt ihre Familie und ihren Beruf.
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Die Serie startet heute Abend um 20 Uhr in der ZDFmediathek mit neuen Folgen immer werktags zur gleichen Zeit. Einmal die Woche, dienstags um 22.45 Uhr, zeigt ZDFneo die Folgen der vergangenen Tage am Stück. Ein Sendertemin im ZDF-Hauptprogramm steht nach Angaben vom Mainzer Lerchenberg noch nicht fest. Creative Producer der auf 15 Folgen und damit drei Wochen angelegten Serie ist Philipp Käßbohrer, der auch das Konzept entwickelte. Matthias Murmann und Marco Gilles agieren als Produzenten.
Die Regie führt Lutz Heineking, jr. Die Bücher zu "Drinnen - Im Internet sind alle gleich" schrieben Max Bierhals, Tarkan Bagci, Giulia Becker und Patrick Stenzel. Neben Lavinia Wilson spielen u.a. auch Barnaby Metschurat, Victoria Trauttmansdorff und Jana Pallaske mit. Beim ZDF wird die Serie verantworte von der Redaktion Quantum/Das kleine Fernsehspiel. ZDFneo-Koordinatorin ist Carina Bernd, die ZDF-Redaktion haben Sarah Flasch, Max Fraenkel und Lucia Haslauer.
Anfang Mai folgt dann mit "Liebe. Jetzt!" die nächste Serie, die in sechs Kurzgeschichten mit jeweils 20 Minuten von Liebe in Zeiten von sozialer Distanz und Quarantäne erzählt. Auch sie soll bei ZDFneo und in der ZDFmediathek laufen. In den Hauptrollen spielen u.a. Jürgen Vogel, Natalia Belitski Anna Brüggemann, Dela Dabulamanzi und Lea Zoe Voss.
Ein frisch getrenntes Paar, muss weiterhin zusammenleben. Bei einer extrovertierten jungen Frau führt die plötzliche Einsamkeit zu ungewöhnlichen Begegnungen. Junge Erwachsene sorgen sich zum ersten Mal um ihre Eltern. Ein frisch verliebtes Pärchen begibt sich bei all der Nähe sogleich in Paartherapie, während zwei Kollegen im Homeoffice merken, wie sehr sie sich vermissen und eine unglücklich verliebte Studentin kommt ihrem Schwarm plötzlich näher als sie dachte.
„Liebe. Jetzt!“ ist eine Produktion von Studio Zentral, einer Tochterfirma der Network Movie. Produzenten sind Lasse Scharpen, Darina Seng und Lucas Schmidt. Die Drehbücher schrieben Jane Ainscough, Luisa Hardenberg, Lena Krumkamp, Malte Welding, Alexander Lindh und Annette Lober. Regie führen Pola Beck und Tom Lass. ZDFneo-Koordinatorin ist Christiane Meyer zur Capellen. Die verantwortlichen ZDF-Redakteurinnen bei der Produktion sind Laura Mae Cuntze, Jasmin Maeda und Petra Tilger.