Die Corona-Krise hat auch die Fernsehbranche erfasst - zahlreiche Produktionen liegen derzeit auf Eis und dürften daher auch den zuständigen Produktionsfirmen einen großen wirtschaftlichen Schaden zufügen. Nachdem ARD und ZDF bereits erklärten, bis zu 50 Prozent der entstandenen Mehrkosten tragen zu wollen, hat jetzt auch die Mediengruppe RTL Deutschland angekündigt, den Produzenten entgegenzukommen.
So wurde eine Sofortmaßnahme in Aussicht gestellt, die vorsieht, "einen signifikanten Anteil der angefallenen Mehrkosten bei Lieferverzug durch Covid-19 zu übernehmen", wie das Unternehmen am Donnerstag erklärte. Der Zahlung soll jeweils eine Einzelfallprüfung vorausgehen. Um welche Höhe es sich bei dem "signifikanten Anteil" handelt, blieb zunächst offen. Konkreter äußerte sich die Mediengruppe RTL nicht.
"Wir sind mit allen Produzenten und der Produzentenallianz sowie einzelnen Gewerken im solidarischen Austausch. Denn wir verstehen ihre Nöte und Ängste um ihre wirtschaftliche Existenz sehr gut und nehmen diese ernst", sagte Henning Tewes, COO Programme Affairs. "Wir versuchen täglich, individuelle Lösungen partnerschaftlich zu erarbeiten und ermutigen alle Produktionspartner zu verantwortungsvollem Handeln, insbesondere zur Ausschöpfung jeglicher Hilfen der öffentlichen Hand.
Darüber hinaus will man das Thema in einigen Wochen mit Vertretern von Produktionsfirmen, der Produzentenallianz, des öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunks sowie der Politik besprechen. Hierzu hat die Mediengruppe RTL Deutschland jetzt zu einem Runden Tisch eingeladen, der am 11. Mai stattfinden soll - "unter Einhaltung aller Vorgaben", wie das Unternehmen betonte.
"Unsere Einladung soll ermöglichen, mit Produzenten, Produzentenallianz, Senderverantwortlichen und Politik an einem 'Tisch' zu sitzen. Damit möchten wir auch ein Zeichen für eine Zeit nach Corona setzen", so Tewes. Der Runde Tisch soll den angekündigten Produzentenempfang der Mediengruppe RTL ersetzen, der als Netzwerk-Event für die Branche am 11. Mai geplant war, nun aber Corona-bedingt abgesagt werden muss. Nach DWDL.de-Informationen haben schon u.a. UFA, Constantin, Studio Hamburg und Bavaria Fiction zugesagt.