Publikum ist von sämtlichen TV-Produktionen inzwischen ausgeschlossen, die Dreharbeiten in Studios und Filmsets laufen aber in den meisten Fällen weiter. Allerdings werden Stimmen laut, die angesichts der Corona-Situation eine Unterbrechung von Dreharbeiten fordern. Die Schauspielerin Nikola Kastner etwa schrieb via Instagram "Please. Stop. Filming. Now.". Es sei "unmöglich, die Sicherheitsvorgaben an einem Filmset zu gewährleisten", was auf fast alle Bereiche und Gewerke zutreffe. "Ich fordere die sofortige Pausierung aller laufenden Produktionen. Um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Aus Recht aus Selbstschutz. Aus Solidarität denen gegenüber, die zur Risikogruppe zählen."
Schauspiel-Kollege Jonas Nay teilte den Aufruf unter dem Hashtag #stopfilming wenig später. "Ich stehe heute für eine von öffentlichen Geldern finanzierte Filmproduktion vor der Kamera und muss dafür von Schleswig-Holstein nach NRW und zurück pendeln, um einer Vertragsstrafe zu entgehen. Dies soll so weiter gehen bis ein bestätigter Coronafall im Team nachgewiesen wird... Kann mir das jemand erklären?"
In die gleiche Kerbe schlägt auch die Betriebsgruppe Freie Produktionswirtschaft der Mediengewerkschaft VRRF (Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden). Sie sieht "unzumutbare Risiken am Set", weil die erforderlichen Schutzmaßnahmen dort nicht realisierbar seien. Zum Schutz der Film- und Fernsehschaffenden seien daher sämtliche Dreharbeiten sofort zu beenden, ein "Weiter so" sei unverantwortlich. "Dass Arbeitgeber der freien Film- und Fernsehwirtschaft, die nach den Bestimmungen des Arbeitsschutzgesetzes zwingend auch Gefährdungsbeurteilungen für die Beschäftigung am Set vorzunehmen haben, unter den gegebenen Umständen Dreharbeiten durchführen, ist mir völlig schleierhaft", sagt der Vorsitzende der BG Freie Produktionswirtschaft der VRFF, Roland Kuhne.