Man wolle in der Corona-Krise seine Verantwortung wahrnehmen und die Kreativwirtschaft in Form von freiwilligen Leistungen unterstützen und stützen, weil in vielen Fällen - besonders bei fiktionalen Drehs on location oder Reportage- und Doku-Projekten - die Realisierung in geplanter Form nicht möglich ist und Verzögerungen oder Ausfälle die Folge sind. Aktuell werden im Markt Auftragsproduktionen für das ZDF im Volumen von etwa 50 bis 60 Millionen Euro produziert, sagt Programmdirektor Dr. Norbert Himmler am Dienstag in einem Facetime-Videogespräch mit DWDL.de.



Um hier trotz sich ständig verändernder Lage ein Stück Sicherheit zu garantieren, kündigt Himmler ein erstes Maßnahmenpaket an: "Das ZDF verspricht schnelle Lösungen bei der Abwicklung der Unterstützung. Wir werden die Hälfte der Mehrkosten tragen, die uns Produzentinnen und Produzenten nachweisen." Die neuen Sonderregelungen, die zunächst für Produktionen mit geplantem Drehbeginn bis 30.04.2020 gelten sollen, ergänzen die bereits bestehenden Rahmenbedingungen des ZDF mit den Fernsehproduzenten sowie den Verbänden der Kreativwirtschaft, mit denen sich das ZDF in ständigem Austausch befindet.

Dem ZDF sei bewusst, dass dies ein erster Schritt ist und man gemeinsam mit seinen Produktionspartnern die kommenden Wochen beobachte, so Himmler. Mit Blick auf die auch für das ZDF begrenzten Finanzmittel gibt der Programmdirektor jedoch auch zu denken: Die Mehrkosten, die jetzt zur Unterstützung der Produktionslandschaft entstehen, werden mittelfristig unvermeidbar Auswirkungen auf Umfang von Beauftragungen nach der Krise haben.

Dies jedoch sei eine Frage für später. Zunächst will Himmler stabilisieren. Die Mainzer sind damit der erste Sender, der eine solche Zusage an den Produzentenmarkt sagt. Es wird erwartet, dass am späten Nachmittag auch die ARD ein Maßnahmenpaket bekannt gibt. Es ist zu erwarten, dass die privaten Sender ebenso Maßnahmenpakete schnüren.

"Wir danken den vielen Film- und Fernsehschaffenden in unserem Land für ihren großen Einsatz bei der Realisierung unserer Produktionen – auch unter widrigen Bedingungen“, ergänzt ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut zu der Thematik. "Dies ist gerade in der aktuellen Krise für die Erfüllung unseres Programmauftrags von entscheidender Bedeutung".