Die "Tagesthemen" des Ersten könnten künftig etwas länger ausfallen als bislang, das berichtet zumindest "Übermedien" und bezieht sich auf ein Konzept, das ARD-aktuell entworfen hat. Unter dem Titel "Eine Region, vier Perspektiven" hat die Nachrichtenredaktion darin aufgeschrieben, wie die Sendung in Zukunft aussehen könnte. So sieht das Konzept laut "Übermedien" vor, dass die Ausgaben zwischen Montag und Donnerstag um fünf Minuten auf dann 35 Minuten verlängert werden. Dadurch könnte man dann zusätzlich jede Woche aus einem anderen Teil der Republik berichten. Mit Hilfe von vier Protagonisten soll dann eine Herausforderung aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt werden.
Freitags sollen Caren Miosga oder Ingo Zamperoni Gespräche mit Persönlichkeiten der jeweiligen Region führen. Laut "Übermedien" sollen die Inhalte in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Landesrundfunkanstalten entstehen. Auch ein Podcast sei vorgesehen. "ARD-aktuell möchte die Fragen und Probleme der Bürger*innen ausführlicher, tiefgründiger und vor allem von vor Ort abbilden. Gestärkt wird damit der Blick auf die ländlichen Regionen und die ostdeutschen Bundesländer und soll zu einem besseren Verständnis und Miteinander in unserer Gesellschaft führen", heißt es in dem Konzeptpapier. Thematisiert werden soll demnach "große Themen dieser Zeit", aber auch Alltagsthemen.
Für die "Tagesthemen"-Ausgaben am Freitag gibt es darüber hinaus noch andere Pläne. So sollen diese künftig doppelt so viel Sendezeit erhalten wie bisher. Aus 15 sollen dann 30 Minuten werden. Das ist zwar noch nicht entschieden, klingt aber plausibel und stößt auch innerhalb der ARD auf viel Zustimmung. Das "heute-journal" des ZDF sendet ja auch freitags 30 Minuten - die Sendungen würden sich bei einer Verlängerung des "Tagesthemen" künftig allerdings überschneiden. Laut "Übermedien" könnte diese Änderung bereits zum 1. April umgesetzt werden.
Während die Verlängerung der Freitags-Ausgabe also schon recht sicher scheint, gibt es bei den geplanten Änderungen zwischen Montag und Donnerstag noch Widerstand. Während WDR-Intendant Tom Buhrow die regionalen Berichte gerne schnell umgesetzt sähe, sieht das bei Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, anders aus. "Übermedien" zitiert Herres aus einem Schreiben vom 7. Februar, in dem dieser davor warnt, die Verlängerung um fünf Minuten könnte den nachfolgenden Programmen Zuschauer kosten. Er spricht von einem "nachteiligen Umschaltzeitpunkt". Herres ist demnach der Meinung, dass auch ohne eine Verlängerung der Sendezeit andere Schwerpunkte in den "Tagesthemen" möglich seien. Außerdem ist es laut Herres offenbar unklar, ob die regionale Leiste auf Strecke attraktiv bespielt werden könne.
Mehr Infos zu den angedachten Änderungen und dem Konzept von ARD-aktuell könnte es bereits am Mittwoch geben. In Köln tagen nämlich die Intendanten der ARD, am Nachmittag ist eine Pressekonferenz geplant.