Gabor Steingart geht in der aktuellen Ausgabe seines "Morning Briefings" auf Konfrontationskurs mit klassischen Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen und ruft zur Kündigung der Abos von "Süddeutscher Zeitung", "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" oder "Spiegel" auf. Hintergrund ist der angekündigte Rücktritt von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, mit dem aus Sicht des ehemaligen "Handelsblatt"-Chefredakteurs auch eine "medienpolitische Komponente" einhergeht.


"Denn die Mehrzahl der Blätter wusste anlässlich ihrer Wahl vor 14 Monaten Großes zu berichten", schreibt Steingart ud verweist etwa auf die "SZ", die nach Kramp-Karrenbauers Wahl kommentierte, in der CDU habe die Vernunft gesiegt. Zugleich verweist Steingart auf die "FAZ", die AKK als "neue Digirentin" bezeichnete, und die "Bild", in der von "Kramp-KarrenPower" die Rede war. Er selbst hatte sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zu AKK geäußert.

Steingarts bitter-süßer Ratschlag: "Wenn Sie Geld sparen und zugleich Ihren CO2-Footprint reduzieren wollten, wäre das nun Ihre Chance: Kündigen Sie einfach die Abonnements all jener Zeitungen und Magazine, die Ihnen 2016 die Wahlniederlage von Donald Trump vorhersagten, Ihnen 2017 Martin Schulz als Retter der Sozialdemokratie ans Herz legten und anschließend Kramp-Karrenbauer als neue Kanzlerin vorstellten. So wird zumindest Ihr Medienkonsum klimaneutral."

Um seinen Standpunkt zu unterstreichen, zeigt Steingart zum Schluss auch noch ein "Spiegel"-Cover, auf dem der ehemalige SPD-Chef Schulz vor drei Jahren als "Sankt Martin" bezeichnet wurde. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang, dass auch Steingart selbst einst für den "Spiegel" tätig war und der "Bild"-Verlag Axel Springer derzeit fast die Hälfte an seinem Unternehmen Media Pioneer hält.