In der kommenden Beitragsperiode, die von 2021 bis 2024 läuft, wird der Rundfunkbeitrag aller Voraussicht nach steigen. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte zuletzt eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags von 17,50 auf künftig monatlich 18,36 Euro empfohlen. Weil die Sender bislang aber noch die Mehreinnahmen aufbrauchen konnten, die durch die Umstellung auf den Rundfunkbeitrag angefallen waren, entspricht das quasi dem gleichen Niveau, das es jetzt schon real gibt.
Der neue NDR-Intendant Joachim Knuth hat sich nun in einem Interview mit der dpa zu den größten Herausforderungen der nächsten Jahre geäußert - und dazu gehören für den NDR-Chef auch weitere Einsparungen. "Wir gehen davon aus, dass wir in der nächsten Beitragsperiode (2021-2024) jährlich 60 Millionen Euro einsparen müssen", sagt Knuth gegenüber der Nachrichtenagentur. Gerechnet auf die gesamte Beitragsperiode sind das fast 250 Millionen Euro.
"Das muss von uns gut gemanagt werden. Aber wir gestalten es so, dass wir ein unverändert attraktiver NDR sind - für unsere Hörer und Zuschauer und die, die uns auf anderen Ausspielwegen online nutzen. Wir bleiben ein starker NDR", zeigt sich Knuth sicher. Welche Auswirkungen die weiteren Einsparungen auf die Anzahl der Mitarbeiter haben werden, konnte Knuth allerdings noch nicht sagen. Der NDR hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten viele Stellen abgebaut, seit 1993 nach eigenen Angaben 731 Planstellen. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2024 laut Tarifvereinbarung ausgeschlossen.
"Die Herausforderungen sind beträchtlich", sagt Knuth. Es gehe neben der finanziellen Frage auch darum, für welches Programmangebot der NDR stehen wird. "Wofür wollen und werden Menschen Rundfunkbeitrag zahlen? Und welche gesellschaftliche Funktion, welchen gesellschaftlichen Wert werden wir haben?" Darüber wolle man in diesem Jahr intensiv diskutieren.