Nachdem der amerikanische Pay-TV-Sender Lifetime die Dokumentation "Surviving R. Kelly" im Januar letzten Jahres ausgestrahlt hat, kam es dazu, dass der Sänger wegen erneuter Anschuldigungen wieder vor Gericht landete. Nun wartet Robert Sylvester Kelly, wie der Sänger mit bürgerlichem Namen heißt, in einem Gefängnis Nahe Chicago auf sein Urteil. Ein Jahr nach dem ersten Teil zeigte Lifetime vor wenigen Tagen die Fortsetzung "Surviving R. Kelly Part II: The Reckoning", in der weitere Ankläger zu Wort kommen und die Geschehnisse der vergangenen Monate rekapituliert werden.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch eine Zahl: Im Ausstrahlungszeitraum der zweiten Dokumentation soll es einen 40-prozentigen Anstieg an Anrufen bei der amerikanischen Hotline für sexuelle Übergriffe gegeben haben. Dies bestätigt zumindest RAINN, die Non-Profit-Organisation, die hinter der Hotline steht. RAINN ist die in den USA größte Organisation gegen sexuelle Gewalt.
"Wir sind stolz darauf, bei diesem Projekt mit Lifetime zusammengearbeitet zu haben, und sind erfreut darüber, dass es Überlebenden sexueller Gewalt durch unsere Arbeit mit den Medien ermöglicht wird, die Hilfe zu suchen, die sie zur Heilung benötigen", sagte Erinn Robinson, Pressesprecher von RAINN, gegenüber dem US-Branchendienst "Variety".
Brie Miranda Bryant, Senior Vice President Unscripted Progam Lifetime: "Es ist unglaublich, zu sehen, dass der Dokumentarfilm wichtige und notwendige Gespräche angeregt hat. Wir sind äußerst stolz auf unsere Überlebenden, weil sie den Mut haben, für sich selbst einzutreten und gleichzeitig für so viel mehr stehen."
Nach der Ausstrahlung der ersten Staffel gab es einen anhaltenden Anstieg von 20 Prozent mehr Anrufen in der ersten Woche nach Premiere, verriet Clara Kim, Vice President RAINN bei einer Paneldiskussion. In wie vielen Fällen es sich bei diesen Anrufen um ernsthafte Verbrechen handelt, kann durch dieses Statement natürlich nicht herausgefiltert werden. Jedoch zeigt das Ergebnis, welchen Einfluss eine Dokumentation auf die Gesellschaft haben kann.