Der vom Radiosender WDR 2 umgetextete Lied-Klassiker "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" hat kurz nach Weihnachten die Gemüter erhitzt. Jetzt meldete sich der Leiter des WDR-Kinderchors zu Wort, der den Satire-Song eingesungen hatte. In einem Statement wies er den Vorwurf zurück, wonach die Kinder instrumentalisiert worden seien.
"Als die Anfrage zusammen mit Text und Lied aus der WDR-2-Redaktion kam, konnten die Kinder und Eltern freiwillig entscheiden, an dem Projekt teilzunehmen. Es gab keinen Zwang und es wurde niemand instrumentalisiert", sagte Chorleiter Zeljo Davutovic. "Die Fridays-for-Future-Bewegung ist eine Bewegung ausgehend von Kindern und Jugendlichen. Die Idee der jahresrückblickenden WDR-Satire wurde auf Kinderstimmen konzipiert, weshalb ich das Projekt der WDR-2-Redaktion zugesagt habe."
Davutovic erklärte, den teilnehmenden Kindern sei erklärt worden, was die Parodie bezwecken soll, nämlich den Konflikt zwischen den Generationen mit Überspitzung und Humor aufs Korn nehmen. "Der Begriff Oma ist aufgrund des Originaltextes 'Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad' Teil des parodierten Textes. Es geht nicht um die Oma, sondern um uns alle. Hier schließe ich mich persönlich ein."
Als beteiligter Musiker wolle er sich "bei allen entschuldigen, die sich trotz der Einordnung als Satire von uns persönlich angegriffen fühlen", so der Chorleiter weiter. "Wir haben in den vergangenen Jahren immer allergrößten Respekt vor Seniorinnen und Senioren gezeigt. Diesen werden wir uns auch in Zukunft nicht nehmen lassen. Zahlreiche Auftritte in Seniorenheimen dokumentieren unsere generationenübergreifende Arbeit."
Am Samstag hatte sich bereits WDR-Intendant Tom Buhrow im Rahmen einer bei WDR 2 ausgestrahlten Sondersendung entschuldigt. "Das Video mit dem verunglückten Oma-Lied war ein Fehler", sagte er. "Ich entschuldige mich ohne Wenn und Aber dafür."