Von allen ARD-Anstalten, die bislang ihren Finanzplan für das kommende Jahr veröffentlicht haben, erwartet der WDR den höchsten Verlust. 1,42 Millionen Erträge stehen 1,59 Milliarden Aufwendungen gegenüber, das macht nach Bereinigungen unter dem Strich einen Verlust in Höhe von 135 Millionen Euro. Der WDR-Rundfunkrat hat den Haushalt 2020 nun aber trotzdem genehmigt. Das Minus kann durch die vorhandenen Rücklagen ausgeglichen werden.
Gleichzeitig warnt der Rundfunkratsvorsitzende Andreas Meyer-Lauber, dass die Angebote des größten ARD-Senders mittelfristig nicht mehr ausreichend finanziert sein könnten. "Folgt die Politik dem Vorschlag der KEF, den Rundfunkbeitrag ab 2021 bei 18,36 Euro festzusetzen, würde dies für die ARD nicht einmal den Inflationsanstieg ausgleichen. Damit sind die qualitativ hochwertigen Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Fernsehen, Hörfunk und Internet gefährdet." Meyer-Lauber weiter: "Gerade heute ist es besonders wichtig, solche Medienanbieter zu unterstützen, die unseren demokratischen Werten, einer unabhängigen Berichterstattung und der Vielfalt der Meinungen im Programm verpflichtet sind."
Zu schaffen wird dem WDR in den kommenden Jahren auch die Sanierung des Kölner Filmhauses machen, die deutlich teurer als geplant wird (DWDL.de berichtete). In einer Pressemitteilung teilte der Sender nun mit, dass unter anderem die hohe Auslastung der Baubranche für die Zeitverzögerung und die höheren Preise verantwortlich sei. "Der Verwaltungsrat hat mögliche Alternativen intensiv geprüft, und auch der Rundfunkrat hat sich mit dem Kostenanstieg ausführlich befasst. Ergebnis ist, dass wir die Sanierung wie auch die Standortentscheidung für die Kölner Innenstadt weiterhin unterstützen."