Der Haushaltsplan des SWR für 2020 sieht einen Bilanzverlust in Höhe von 42 Millionen Euro vor. Dieses Ergebnis sei in hohem Maße von "bilanziellen Effekten" beeinflusst, die durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz entstanden seien, so der SWR in einer Pressemitteilung. Rechnet man diese Effekte aus dem Ergebnis heraus, sieht es schon ganz anders aus. Denn operativ wird der SWR voraussichtlich einen Gewinn in Höhe von rund 18,2 Millionen Euro erwirtschaften.
Der Rundfunkrat des SWR hat den Haushaltsplan nun genehmigt. SWR-Intendant Kai Gniffke sagt: "Der Haushalt ist in Zahlen gegossene Strategie. Wir bleiben in einer Phase der realen Stagnation, trotz einer möglicherweise leichten Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Wir werden unseren strategischen Kurs zielgerichtet fortsetzen, auch um Freiräume für Investitionen in die Zukunft zu schaffen. Innovationen planen wir sowohl in unseren Programmen als auch in digitalen Angeboten. Wir müssen und wollen uns noch stärker erneuern."
Das kommende Haushaltsjahr stelle einen Meilenstein dar, heißt es vom SWR. Die letzten Jahre seien geprägt gewesen von "Umstrukturierungen, der Zusammenführung zweier Orchester und einem Abbau von knapp 600 Beschäftigungsverhältnissen". Auch künftig gehe es darum, "gute finanzielle Rahmenbedingungen für herausragendes Programm zu schaffen". Der multimediale Umbau werde weiter vorangetrieben, Infrastrukturen soll verschlankt und Technologien modernisiert werden.
Gottfried Müller, Rundfunkratsvorsitzender des SWR, sagt: "Der SWR hat frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und vor zehn Jahren einen umfassenden Sparprozess eingeleitet. Er hat seine Hausaufgaben gemacht. Das war sicherlich nicht immer einfach. Dafür möchte ich an dieser Stelle den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken. Der Sparprozess ist eine wichtige Investition in die Zukunft. Besonders in einer Zeit, in der uns der öffentlich-rechtliche Rundfunk für unsere Gesellschaft immer wichtiger werden muss, um fundiert recherchierte Informationen für unsere Meinungsbildungsprozesse zu ermöglichen."
Hans-Albert Stechl, Verwaltungsratsvorsitzender des SWR, sieht das Unternehmen durch den Einspar- und Umbauprozess gut aufgestellt. "Der Sender kann sich die eingesparten Mittel zu Nutze machen und weiter in den multimedialen Umbau und ins Programm investieren. Die konkrete Ausgestaltung wird allerdings auch von den finanziellen Rahmenbedingungen abhängig sein und davon, wieviel dem Sender nach der KEF-Empfehlung für die kommende Beitragsperiode tatsächlich zur Verfügung stehen wird."