"The Masked Singer" ist in diesem Sommer ohne Frage der erfolgreichste Show-Neustart gewesen, ProSieben erzielte mit den maskierten Promis bis zu 38,5 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe. Doch auch in Österreich kam die deutsche Adaption der Show sehr gut an: So erzielte ProSieben Austria mehr als 31 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe mit dem Finale. Eine bessere Show-Quote hat die Unternehmensgruppe in Österreich überhaupt noch nie eingefahren. Spätestens seit diesem Zeitpunkt war klar, dass man in der Wiener Zentrale von ProSiebenSat.1Puls4 über eine österreichische Version nachdenken muss.
Was bislang bekannt ist: Die Show soll im kommenden Frühjahr live ausgestrahlt werden. Produziert wird "The Masked Singer Austria", wie die deutsche Version der Show, von EndemolShine Germany. Und weil man möglichst viele Synergien mit ProSieben nutzen will, produziert man in Köln. So wird man das gleiche Studio nutzen, ein eigenes Set in Wien wäre für den Sender wahrscheinlich zu teuer gewesen. Wer die Show moderieren wird und wer im Rate-Panel sitzt, will Groiss-Horowitz noch nicht verraten.
"Unsere Erwartungen sind groß. So wie bei allen Formaten, die wir produzieren."
Puls-4-Chefin Stefanie Groiss-Horowitz
"Spätestens seit der Ausstrahlung in den USA war klar, dass die Fernsehbranche hier mal wieder eine Goldader getroffen hat", sagt die Puls4-Chefin im Gespräch mit DWDL.de. "Wir haben die Österreich-Option rasch gezogen und haben dann begonnen, mit Endemol zu reden. Gemeinsam haben wir geschaut, wie wir das adaptieren können, ohne dass die Show etwas vom Glanz und der Größe verliert." Nach mehreren Monaten der Vorbereitung steht nun das Konzept - und offenbar auch eine tragfähige Finanzierung. Durch die Ausstrahlung im Frühjahr wird man sich sehr wahrscheinlich mit der deutschen Adaption bei ProSieben überschneiden. Dort will man das Format nach der ersten Staffel ja nach vorn ziehen und nicht mehr in den zuschauerärmeren Sommermonaten zeigen.
"Unsere Erwartungen sind groß. So wie bei allen Formaten, die wir produzieren", sagt Stefanie Groiss-Horowitz gegenüber DWDL.de. Man wolle mit "The Masked Singer Austria" auch zeigen, "auf welchem Niveau wir Unterhaltung bieten können". Auf welchem Sendeplatz die Show zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt. Puls 4 zeigt normalerweise montags und dienstags Eigenproduktionen. Gut möglich aber, dass man für die bislang größte Show in der Geschichte des Senders eine Sonderprogrammierung wählt. "Die zwei Tage sind kein Dogma", sagt die Senderchefin.
"Austria's Next Topmodel" geht nicht weiter
Das Unterhaltungsbudget wird sich 2020 trotz der neuen Show nicht groß verändern, das bestätigte Groiss-Horowitz gegenüber DWDL.de. Stattdessen spart man sich eine große und teure Produktion, die zuletzt ohne nicht mehr funktioniert hat: "Austria’s Next Topmodel". Die Quoten der letzten Staffel waren ziemlich schlecht, 2020 geht es also nicht weiter. Zuletzt pausierte die Modelsuche ein Jahr lang, davor lief sie einmalig bei ATV. Der Wechsel zurück zu Puls 4, wo das Format in der Vergangenheit regelmäßig zu sehen war, hat dann überhaupt nicht funktioniert.
"Wir sind für ‘Austria’s Next Topmodel’ inzwischen ein wenig zu erwachsen."
Puls-4-Chefin Stefanie Groiss-Horowitz
Doch wieso lag "Austria’s Next Topmodel" trotz bekannter Marke unter den Normalwerten von Puls 4? Die Senderchefin: "‘Austria’s Next Topmodel’ hat sich nicht mit Puls 4 mitentwickelt. Das liegt einerseits an der Pause, aber auch daran, dass das Portfolio von Puls 4 einen anderen Weg genommen hat als die Zielgruppe der Show. Wir sind für ‘Austria’s Next Topmodel’ inzwischen ein wenig zu erwachsen."
Viele weitere neue Shows in 2020
Neben "The Masked Singer" wird es 2020 weitere neue Formate bei Puls 4 geben. So investiert man weiter in Gründer- und Start-Up-Sendungen. Mit "2 Minuten 2 Millionen" hat man, ähnlich wie Vox mit der "Höhle der Löwen", bereits eine sehr erfolgreiche Sendung in diesem Segment etabliert. Hinzu kommt demnächst noch "2 Minuten 2 Mentoren", das ebenfalls in der Primetime laufen wird. In dem Spin-Off stellen sehr junge Unternehmer ihre Ideen für eine bessere Zukunft vor. Die Mentoren investieren, anders als beim Original, nicht mit Geld, sondern mit ihrem Coaching, Netzwerk und Know-How. Mit dabei sind Ex-Politiker Matthias Strolz, der Hotelier Erich Falkensteiner, Digitalexperte und Shpock-Gründer Armin Strbac, Watchadoo-Gründer Ali Mahlodji und Social-Impact-Unternehmerin Marie Ringler.
Matthias Strolz, ehemals Chef der liberalen Neos, präsentiert 2020 im Anschluss an "2 Minuten 2 Millionen" zudem die neue "Fuck Up Show". Darin geht es um Geschichten, in denen Personen gescheitert sind. Und dann hat Puls 4 noch die Sendung "Land der Ideen" angekündigt. Darin will man Erfinder ins Rampenlicht rücken, die Produkte entwickelt haben, für die es auf den ersten Blick noch keinen Markt gibt. Es gibt keine Jury oder andere Regeln. Die Erfinder sollen ihre Dinge vorstellen und vielleicht gibt es unter den Zuschauern ja Personen, die die Ideen oder Produkte künftig unterstützen wollen - auf welche Art auch immer.