Die am 28. November erscheinende 195. Ausgabe von "Juice" wird die letzte sein, die in gedruckter Form erscheint. Gegründet worden war "Juice" 1997, nun sieht man keine Möglichkeit, das gedruckte Heft in gewohnter Weise fortzusetzen. Schuld sind ein stetiger Rückgang der Auflage verbunden mit dem schwierigen Anzeigenmarkt für Print-Produkte. "Ökonomisch gesehen gleicht eine weitgehend unabhängige Produktion eines Printprodukts angesichts der aktuellen Marktlage auf lange Sicht einem langsamen, aber sicheren Selbstmord", schreiben die Macher.
Und weiter: "In einer Zeit, in der auf Knopfdruck praktisch alles digital und kostenfrei verfügbar ist, finden sich nur schwer Kaufargumente für auf Papier gedruckte Worte. Immer wieder konnten wir im Lauf der 22 Jahre dieser Entwicklung durch Verbesserungen und Optimierungen entgegenwirken, um JUICE für euch weiter spannend zu gestalten. Doch am Ende müssen wir konstatieren: Alles Tropfen auf den heißen Stein, denn das Format Print ist tot."
"Juice" selbst sei aber alles andere als tot, man werde sich im März 2020 mit einer komplett digitalen "Juice" zurückmelden. Dazu werde man die Website komplett umgestalten, um sie "zur zentralen Adresse im Rapjournalismus" auszubauen. Dem Schritt gewinnen die Macher auch viel positives ab: "Diese neue Situation birgt vor allem eins: Möglichkeiten. Anstatt sich nach unflexiblen, starren Produktionszyklen richten zu müssen, können wir mit einer digitalen 'Juice' viel zeitnäher und flexibler arbeiten."
"Juice" erscheint bei piranha media - und teilt dort jetzt das Schicksal anderer popkultureller Magazine des Verlags: Auch "Spex" und "Groove" erscheinen inzwischen nicht mehr in gedruckter Form, sondern nur noch online. Vergangenes Jahr gab auch Matthias Hörstmann mit seiner "Intro" auf.