Wenn für die Medienbranche relevante Entscheidungen getroffen werden, passiert das immer öfter auf EU-Ebene. Das war etwa bei der vieldiskutierten AVMD-Richtlinie so. Die Produzentenallianz hat das nun zum Anlass genommen und ein Büro in Brüssel eröffnet. Damit trage man der zunehmenden Bedeutung Rechnung, die politische Entscheidungen der EU für die deutsche Filmproduktionswirtschaft haben würden.
"Um zukünftig auch vor Ort noch intensiver in Austausch mit Abgeordneten, Kommissionsmitgliedern und mit Expertenrunden treten zu können, hat die Produzentenallianz ein Büro im Brüsseler Europaviertel eingerichtet", heißt es von dem Zusammenschluss der Produzenten. Mit anderen Worten: Man will künftig stärker dort lobbyieren, wo die Entscheidungen getroffen werden.
Mathias Schwarz, langjähriger Justiziar der Produzentenallianz und federführend verantwortlich für Europafragen, sagt: "Neben den laufenden Umsetzungen der DSM-Richtlinien in nationale Gesetzgebungen unter Beachtung der existenziellen Belange der Filmwirtschaft, stehen für die Produzentenallianz entscheidende Regulierungsfragen auf der Agenda, wie z.B. ab Frühjahr 2020 die Überprüfung der Geoblocking-Verordnung oder Ausgestaltungsfragen des EU-Innovationsprogramm Horizon Europe, in dem erstmals ein Fördercluster für die Kreativwirtschaft verankert wurde. Die designierte Kommissionpräsidentin, Dr. Ursula von der Leyen, hat zudem die Regulierung der digitalen Welt zu einem Fokusthema ihrer Amtszeit erklärt." Im Rahmen dieser Entwicklungen die Interessen der deutschen Produzenten vor Ort vertreten zu können, sei ein wichtiger Schritt für den Verband.