Das ZDF hat im Oktober fast ausschließlich Erstausstrahlungen in der Primetime gesendet. Der Frische-Anteil, den wir jeden Monat für die Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht berechnen, belief sich auf starke 94 Prozent - ein Plus von sieben Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat. Es war zugleich der höchste Wert, der für den Mainzer Sender im laufenden Jahr ermittelt worden ist.

RTL lag unterdessen fast auf Augenhöhe mit dem Ersten und kam mit 85 FIX-Punkten auf den dritten Platz - der Sender legte ebenso zweistellig zu wie Sat.1 und ProSieben. Die beiden Sender aus Unterföhring drangen allerdings in ungeahnte Sphären vor: Für Sat.1 war es mit einem Frische-Anteil von 77 Prozent der beste Monat seit September 2013, ProSieben lag mit 71 Prozent sogar so gut im Rennen wie seit September 2012 nicht mehr.

Bei ProSieben halfen nicht zuletzt die Shows: Ob "The Voice of Germany", "Joko und Klaas gege ProSieben" oder die aus Quotensicht erfolglose "Liveshow bei dir zuhause" - sie alle trieben den Frische-Anteil im Oktober spürbar nach oben. Auch Sat.1 kam dank "The Voice", "The Taste" oder dem "Fun-Freitag" auf hohe Werte, dazu gab es mehrere Filme in Erstausstrahlung. Einziger Frische-Verlierer war Kabel Eins, das sich allerdings auf dem Niveau des Vorjahresmonats bewegte.

  FIX-Punkte
Oktober 2019
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Okt 2018
ZDF
94 von 100
+7
+5
Das Erste
86 von 100
+2
-1
RTL
85 von 100
+13
+12
Sat.1 77 von 100
+19
+8
ProSieben
71 von 100
+18
+15
RTLzwei 54 von 100 +6
+11
Vox
54 von 100
+5
-3
Kabel Eins
30 von 100
-6 -1

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.