Das Erste hat für Mittwoch, den 11. Dezember, den Themenabend "Kölscher Klüngel" angekündigt. Zunächst zeigt man ab 20:15 Uhr die Komödie "Der König von Köln". Darin wird ein einfacher Beamter des Bauamts zum Spielball einiger Superreicher, die bei einem geplanten Großbauprojekt absahnen wollen. Ehe er sich versieht, bekommt der werdende Vater ein paar Annehmlichkeiten und stellt fest, dass es sich im Semilegalen gar nicht so schlecht lebt. Allerdings sitzt ihm eine junge Staatsanwältin schon im Nacken und bald muss er sich entscheiden, auf welcher Seite er stehen will.

Inszeniert ist der Film von Grimme-Preisträger Richard Huber ("Club der roten Bänder", "Danny Lowinski"). Das Drehbuch verfasste Autor Ralf Husmann, der hinter Serien wie "Stromberg" oder auch "Merz gegen Merz" steht. In den Hauptrollen sind Rainer Bock, Joachim Król, Serkan Kaya, Jörg Hartmann, Judith Engel und Ulrich Brandhoff zu sehen. Produziert wurde der Film von Zeitsprung Pictures, Produzenten sind Michael Souvignier und Till Derenbach.

Ab 21:45 Uhr zeigt man schließlich die Dokumentation "Der Milliarden-Maurer vom Rhein". In dem Film von Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann werden die wahren Hintergründe der Komödie erzählt. Es ist einer der größten Wirtschaftsskandale Deutschlands: Angefangen hat Josef Esch aus dem rheinischen Troisdorf als Maurerpolier. Ein Mann aus kleinen Verhältnissen, der schon bald zu einem kleinen Baulöwe an der Kölner Peripherie wird. Esch schaffte den Aufstieg zu einem der größten und mächtigsten Immobilien-Entwickler und Vermögensverwalter des Landes. In den 90er Jahren stieg er in die ersten Kreise der Kölner Gesellschaft auf. 

Esch lernte er das who-is-who des deutschen Geldadels kennen - vom Schuh-Milliardär Deichmann über den Bofrost-Gründer Boquoi bis zur Quelle-Erbin Schickedanz. Er kümmerte sich nicht nur um Geldanlagen, sondern nahm den Wohlhabenden und Einflussreichen auch allerlei andere Sorgen ab, besorgte auf Wunsch den passenden Handwerker ebenso wie die gewünschte Traumvilla oder Jacht und machte sich auf diese Weise unentbehrlich. Gemeinsam mit den Grafen und Baronen aus dem Hause Oppenheim legte Josef Esch milliardenschwere Immobilien-Fonds auf, die sogenannten Oppenheim-Esch-Fonds. Kernstück waren große Bauprojekte zusammen mit der öffentlichen Hand wie zum Beispiel der Neubau der Kölner Messe. Die Oppenheim-Esch-Fonds entwickelten sich zum Geheimtipp für Geldanlagen von Multimillionären und Milliardären. Die Renditen waren erstklassig – allerdings zu Lasten des Steuerzahlers, wie sich zeigen sollte. Später wurde Esch wegen Steuerhinterziehung und unerlaubten Betreibens von Bankgeschäften verurteilt. 

Das Erste hatte den Themenabend ursprünglich schon einmal für Anfang Oktober geplant, sich dann aber recht kurzfristig für eine Verschiebung entschieden. Der Grund dafür war wohl das parallel bei RTL ausgestrahlte Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Argentinien.