Nach elf Jahren Pause belebte NBC im Zuge des allgemeinen Revival-Trends 2017 seine Sitcom "Will & Grace" wieder. Das war durchaus verständlich, hatte die Serie in den USA doch eine große Fangemeinde - und die schaltete zumindest anfangs auch bei der Fortsetzung zahlreich ein. In Deutschland allerdings war die Ausgangslage gänzlich anders.
Hierzulande fand die Serie auch mit ihren ersten acht Staffeln nur ein sehr überschaubares Publikum. Zwar war sie bei ProSieben kurzzeitig auch mal am Vorabend zu sehen, in der Regel fanden sich aber nur Sendeplätze im Nachmittags-, Mittags-, oder Nachtprogramm. Die Premiere der sechsten und siebten Staffel fand beispielsweise bei ProSieben sonntags um 12:30 Uhr statt, die Premiere der achten Staffel versteckte Sat.1 sogar sehr effektiv samstags um 4:30 Uhr nachts.
Um so erstaunlicher, dass man sich bei ProSieben entschied, dem Revival den ganz großen Primetime-Auftritt mittwochs um 21:15 Uhr zu geben. Eigentlich konnte es da kaum jemanden überraschend, dass im Schnitt wenig mehr als 5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen raus kamen, nur knapp über eine halbe Million Zuschauer schaltete insgesamt ein. ProSieben hielt zwar wacker bis zum Ende der Staffel durch - ein weiteres Mal wollte man sich ein solches Quoten-Desaster dann aber doch nicht antun.
Die zehnte Staffel lief daher nun zuerst mal im Pay-TV bei ProSieben Fun, die Free-TV-Premiere wird beim deutlich kleineren Sender Sixx stattfinden. Ab dem 29. Oktober laufen die 18 neuen Folgen dort immer dienstags ab 22:20 Uhr in Doppelfolgen nach "Sex and the City" und vor "American Housewife". Da inzwischen auch in den USA das Interesse schon wieder deutlich abgekühlt ist, wird die elfte Staffel in dieser Saison übrigens zugleich auch die letzte sein.