Der Frische-Index im August steht ganz im Zeichen von "Promi Big Brother": Sat.1 stürmte durch die allabendliche Live-Show - die in diesem Jahr sogar zusätzlich nochmal um eine weitere Primetime-Ausgabe ergänzt wurde, auf Platz 3 in unserem Frische-Index nach vorn und war damit im August der Privatsender mit dem höchsten Anteil an Free-TV-Premieren und Erstausstrahlungen im Abendprogramm (für unseren Frische-Index werten wir hier jeden Monat die Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht aus). Um 14 Prozentpunkte ging's hier auf nun 58 Prozent Frische-Anteil nach oben.
RTL hielt sich etwas stärker als gewohnt zurück und füllte bereits fast die Hälfte des Abendprogramms mit Wiederholungen - alle anderen Privatsendern sortieren sich weit dahinter ein. Insbesondere bei Vox fiel der Frische-Anteil im Vergleich zum starken Juli doch deutlich ab, während kabel eins die Sommermonate traditionell sogar nutzt, um für Senderverhältnisse vergleichsweise viel frisches Programm zu zeigen. RTL II belegt wie schon in den Vormonaten abgeschlagen den letzten Platz und fuhr sein Programm weiterhin auf Sparflamme.
Ganz vorne rangiert unterdessen nun wieder das ZDF, das sich nach einem Sommer-Durchhänger im August schon wieder spürbar frischer präsentierte und nun wieder mehr als zwei Drittel seines Abendprogramms mit Erstausstrahlungen bestritt. Das Erste folgte knapp dahinter auf dem zweiten Platz.
DWDL.de-Frische-Index - August 2019
FIX-Punkte August 2019 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum Aug 2018 |
|
ZDF |
70 von 100 |
+12 |
+11 |
Das Erste |
66 von 100 |
-4 |
+2 |
Sat.1 |
58 von 100 |
+14 |
-4 |
RTL | 52 von 100 |
-7 |
-13 |
ProSieben |
36 von 100 |
-8 |
-18 |
Vox |
32 von 100 | -18 |
-11 |
kabel eins |
30 von 100 |
+6 |
-1 |
RTL II |
15 von 100 |
+5 | -23 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.