Am 13. September werden im Berliner Zoopalast wieder die Deutschen Schauspielpreise vergeben. In acht Kategorien stimmen die Mitglieder des Bundesverbands Schausspiel BFFS über die Preisträgerinnen und Preisträger ab - sie werden erst am Abend der Preisverleihung bekanntgegeben. Daneben gibt es aber Spezialkategorien, deren Gewinnerinnen und Gewinner schon jetzt feststehen. Drei der Preise werden ganz neu eingeführt.
Dazu gehört der Synchronpreis "Die Stimme". Anlass ist der Zusammenschluss von BFFS mit dem Interessenverband Synchronschauspieler im vergangenen Jahr. Aus Vorschlägen der in der Sektion 'Sprache' des BFFS organisierten Sprecherinnen und Sprecher hat die aus Beate Gerlach, Hilke Flickenschildt, Maria Koschny, Frank Röth und Patrick Baehr bestehende Jury Christin Marquitan als erste Preisträgerin ausgewählt. Sie synchronisiert unter anderem Salma Hayek, Monica Belluci, Sema Ormond, Famke Jansen und Toni Colette. Till Vögler, im BFFS-Vorstand Repräsentant "Sprache/Synchron": "Christin Marquitan ist eine ausgezeichnete Wahl, die die erste Jury für den neuen Synchronpreis 'Die Stimme' getroffen hat. Mit dem Preis vollziehen wir in einem weiteren Schritt den Zusammenschluss des BFFS mit dem InteressenVerband Synchronschauspiel – es ist schön, diesen Aspekt schauspielerischer Leistungen nunmehr im Rahmen des DSP würdigen zu können."
Ebenfalls erstmals gibt's den Theaterpreis, der an die Schauspielerin Angela Winkler geht. Als Pate des Theaterpreises vergibt der Schauspieler und Präsident der Deutschen Filmakademie Ulrich Matthes in diesem Jahr den Preis. Der vom BFFS-Vorstand ausgesuchte Pate wechselt jährlich und zeichnet aus seiner persönlichen Sicht heraus eine Kollegin oder einen Kollegen aus, die oder der ihm ein besonderes, nachhaltig inspirierendes Theatererlebnis beschert hat. Ulrich Matthes zu seiner Preisträgerin: "Angela Winkler ist als Irina, die jüngste der 'Drei Schwestern' im Deutschen Theater das freie Radikal dieser Aufführung. Alterslos, jung im Herzen, leuchtend von Erfahrung."
Und schließlich ist auch der "Deutsche Fairnesspreis" noch neu im Bunde. Vergeben wird er vom BFFS gemeinsam mit der ver.di FilmUnion. Mit ihm will man Produktionen würdigen, die zu einem von den Vorständen der beiden Verbände festgelegten Thema zu gesellschaftlicher Fairness beitragen. In diesem Jahr war das Thema Diversität, vergeben wir dder Preis an die - mittlerweile eingestellte - ZDF-Serie "Dr. Klein". In der Begründung der Jury heißt es: " Als die Serie ‚Dr. Klein’ im Oktober 2014 in das bundesdeutsche TV-Programm hereinbrach, betrat sie ziemliches Neuland. Das Team um Headautor und Executive Producer Torsten Lenkeit hatte sich auf die Fahnen geschrieben, viel zu selten abgebildete Lebensbereiche ins Licht der abendlichen Aufmerksamkeit zu schieben. Hinter der titelgebenden, von Christine Urspruch gespielten, kleinwüchsigen Ärztin Klein, versammelten sich alle möglichen Ethnien, verschiedene Sexualpräferenzen, ein dementer Vater und viele mehr bislang im Fernsehen selten gezeigte Realitäten. Konzipiert für ein breites Publikum, setzte die Serie einen Umgang mit vielleicht sperrigen Themen voraus, wie er eigentlich sein sollte: Selbstverständlich. Von dieser Art selbstverständlicher Erzählungen der verschiedensten Facetten sind wir noch meilenweit entfernt - das zeigt sich nicht zuletzt angesichts der Lücke, die die Absetzung von Dr. Klein hinterlässt."
Und schließlich gibt's neben dem Ehrenpreis fürs Lebenswerk, der wie schon bekannt an Christine Schorn geht, noch den Ehrenpreis Inspiration. Damit wird eine Persönlichkeit oder Institution ausgezeichnet, die " in besonderer Weise die Schauspielkunst ermöglicht und gefördert hat." Preistärgerin ist diesmal die ehemalige EU-Parlamentarierin und Grünen-Politikerin Helga Trüpel - und zwar dafür, dass sie für die umstrittene Urheberrechtsreform gekämpft hat. "Helga Trüpel hat sich als EU-Parlamentarierin kontinuierlich für die Modernisierung des Urheberrechts eingesetzt und sich weder von Manipulationsversuchen multinationaler Konzerne noch gezielten persönlichen Angriffen im Internet beirren lassen. Sie hat gezeigt, was parlamentarische Demokratie schaffen kann, wenn die gewählten Volksvertreter ihrem Gewissen folgen und Rückgrat beweisen", sagt Hans-Werner Meyer, Vorstand des BSSF.