Bei der Tele München Gruppe ist die Ära Kloiber endgültig vorbei. Wie am Mittwoch bekannt wurde, wird Herbert Kloiber junior das neu gegründete und noch namenlose Medienunternehmen, das aus TMG, Universum Film, i&u und Wiedemann & Berg hervorgeht, zum 1. August verlassen. Er gehe "auf eigenen Wunsch und im besten Einvernehmen", erklärte der Konzern am Mittwochnachmittag in einer Pressemitteilung.
Kloiber junior war 2013 zum TMG-Geschäftsführer ernannt worden - und nicht wenige damals gingen davon aus, dass er einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten würde. Der überraschte zu Jahresbeginn allerdings mit dem Verkauf seiner Tele München Gruppe an den Finanzinvestor KKR. Damals hatte es noch geheißen, dass Kloiber junior unverändert Geschäftsführer der "Kerngesellschaften" bleiben soll. Allzu lange hatte dieses Vorhaben jedoch nicht Bestand, wie sich nun zeigt.
"Nach sieben Jahren erfolgreicher Führung der TMG, insbesondere des Lizenzhandels, des Weltvertriebs TM International, sowie als Co-Geschäftsführer des Concorde Filmverleihs, der Concorde Home Entertainment und von Tele 5 ist für mich ein idealer Zeitpunkt gekommen, um zukunftsorientiert neue Wege zu gehen", erklärte Herbert Kloiber junior jetzt. "Ich bin stolz darauf, unsere Gruppe richtungsweisend in der digitalen Verwertung positioniert zu haben, OTT-Services wie Filmtastic aufzubauen und die internationale Co-Produktion mit Erfolgen wie 'Der Name der Rose' zu steigern."
CEO Fred Kogel wirkt nicht unglücklich über den Abschied. "Wir respektieren seine Entscheidung, sich nach dem Eigentümerwechsel bei der Tele München Gruppe neu zu orientieren. Sie kommt zum richtigen Zeitpunkt", sagte Kogel. Er selbst kenne Kloiber junior seit vielen Jahren und habe ihn "in der kurzen Zeit unserer Zusammenarbeit beruflich wie persönlich schätzen gelernt". Und weiter: "Wir wünschen ihm viel Erfolg dafür und freuen uns, wenn wir in anderer Konstellation wieder die Gelegenheit haben sollten, zusammenzuarbeiten."
Mit dem Abschied von Herbert Kloiber junior schreitet der Aufbau des neuen Konzerns somit weiter voran. Fred Kogel hat in den vergangenen Monaten zahlreiche Personalien auf den Weg gebracht. Nun gilt es, die einzelnen Unternehmensbestandteile zu einem Entertainment-Haus zu verschmelzen. Wie genau sich Kogel das vorstellt, hat er bislang noch nicht durchblicken lassen - öffentliche Aussagen sind eine Seltenheit. Klar ist jedoch, dass der Name Kloiber bei seinen Zukunftsplänen keine große Rolle mehr spielen wird. Zumindest der Senior soll in Zukunft als Mitglied eines Beirates fungieren - so zumindest der Plan.