Am 1. Mai ist der neue Rundfunkstaatsvertrag in Kraft getreten. Dieser ermöglicht es den öffentlich-rechtlichen Sendern unter anderem, künftig auch europäische Lizenz-Fiction, die keine direkten Auftragsproduktionen sind, in ihren Mediatheken zum Abruf bereitzustellen. Nach der Ausstrahlung können die Inhalte wie gehabt 30 Tage lang in der Mediathek gesehen werden. Beim ZDF nutzt man die neue Möglichkeit bereits, so sind die Serien "Line of Duty" (bis 27. Juli), "Silent Witness" (bis 21. Juli) und "The Night Manager" (bis 14. Juli) bereits in der Mediathek verfügbar. 

In der Reihe "Europäisches Kino" werden zudem, beginnend mit der belgisch-deutschen Koproduktion "Das letzte Opfer" (bis 31. Juli), im wöchentlichen Rhythmus sechs weitere Spielfilme in der Mediathek zu finden sein. Dabei handelt es sich um die Filme "Mord auf La Gomera", "Schatz, nimm du sie!", "Spooks - Verräter in den eigenen Reihen", "Jagd vor Gibraltar" sowie die ORF/ZDF-Koproduktion "Die Hölle".

Besonders für ZDFneo dürfte sich die Neuregelung auszahlen, der Sender zeigt ja seit jeher viele europäische Serien. Ab dem kommenden Freitag, den 12. Juli, ist die belgische Crime-Serie "Unit 42" dann nicht nur im Free-TV zu sehen, sondern eben auch in der Mediathek. Ab Samstag, den 10. August, wird die komplette erste Staffel online abrufbar sein.

"Wir begrüßen die überarbeiteten Regelungen sehr. Sie sind zeitgemäß und ermöglichen uns, unser Portfolio zu erweitern - quantitativ und qualitativ. Gerade im Hinblick auf den hart umkämpften Streaming-Markt stärkt das die ZDFmediathek", sagt ZDF-Intendant Thomas Bellut. Programmdirektor Norbert Himmler ergänzt: "Gerade jungen Nutzerinnen und Nutzern können wir so einen direkten Zugang zu den besten Produktionen aus Europa bieten."

Laut dem ZDF erreichte die Mediathek im ersten Halbjahr 2019 im Schnitt 3,12 Millionen Visits pro Tag, gegenüber dem Vorjahreszeitraum war das ein Wachstum in Höhe von neun Prozent. Damit liegt die ZDF-Mediathek auch deutlich vor Joyn von ProSiebenSat.1 und Discovery sowie TVNow von der Mediengruppe RTL (DWDL.de berichtete).