Der Sport-Streamingdienst DAZN plant unter dem Namen DAZN 1 derzeit offenbar einen weiteren, linearen Sender. Das lässt nun zumindest eine erteilte Lizenz eines "Fernsehspartenprogramms" durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) an die Perform Investment Germany GmbH zu. Der entsprechende Antrag bei der mabb ging offenbar schon am 18. Juni ein und wurde inzwischen genehmigt.
Was genau DAZN plant, ist allerdings unklar, das Unternehmen schweigt aktuell zu den Plänen. Eine Anfrage von DWDL.de an das deutsche DAZN-Büro wurde von Richard Lambert, Head of Corporate Communications am Hauptsitz in London, beantwortet. Er sagt, man wolle sich nicht zu dem Thema äußern. Das nährt den Verdacht, dass der Sport-Streamingdienst hier ein größeres Projekt plant, es aber noch nicht kommuniziert wissen will.
DAZN betreibt schon heute zwei lineare Sender, DAZN HD1 Bar und DAZN HD2 Bar. Diese richten sich, der Name zeigt es ja schon, explizit an Kneipenbesitzer. Im Zuge dessen kooperiert das Unternehmen bekanntlich bereits seit der vergangenen Saison mit Sky, damit die Kneipenbesitzer die beiden Sender über ihr Sky-Abo hinzubuchen können (DWDL.de berichtete).
Im März hatte DAZN bereits bei der mabb eine Sendelizenz erhalten. Hintergrund war damals der anstehende Brexit, durch den die bislang für den Streamingdienst geltende Ofcom-Lizenz im Rest von Europa verfallen würde. Auch viele andere Sender, die bislang nur in Großbritannien lizenziert waren, beschafften sich in den vergangenen Monaten deutsche Lizenzen. "Schon in den ersten Gesprächen haben wir schnell gemerkt, dass die mabb ein kompetenter Ansprechpartner für DAZN als digitaler und disruptiver Livesport-Broadcaster ist. Wir freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit", sagte Thomas de Buhr, Executive Vice President DAZN DACH, damals. Im Falle von DAZN 1 zeigt man sich nun etwas zugeknöpfter.