Der langjährige "Tagesschau"-Sprecher Wilhelm Wieben ist am Donnerstag im Alter von 84 Jahren in Hamburg gestorben. Wieben war 32 Jahre lang für die "Tagesschau" tätig. Als er 1966 bei ARD-aktuell in Hamburg anfing, war er zunächst noch aus dem "Off" zu hören, ab 1972 war er dann als Sprecher vor der Kamera sichtbar. 1974 moderierte er erstmals die Hauptausgabe um 20 Uhr. 1998 verließ er die Sendung auf eigenen Wunsch.
Wieben war aber nicht nur Nachrichtensprecher bei ARD-aktuell, er moderierte unter anderem auch Radiosendungen bei NDR 2, hielt plattdeutsche und später auch hochdeutsche Lesungen, aus denen sich mehrere Buchveröffentlichungen ergaben. Ende der 50er Jahre hatte er außerdem Schauspielunterricht genommen. Ab 1960 arbeitete Wieben am Bremer "Theater am Goetheplatz" mit, von 1981 bis 1990 trat er insgesamt mehr als 60 Mal als Selim Bassa in Mozarts "Entführung aus dem Serail" an der Hamburgischen Staatsoper auf, noch häufiger war er als Kaiser Franz Joseph im "Weißen Rössl" im Hamburger "Tivoli"-Theater zu sehen. Von 1996 bis 2002 präsentierte Wilhelm Wieben im NDR Fernsehen die Reihe "Melodie der Meere", auch in „Freut euch des Nordens“ wirkte er als Moderator und Sprecher mit.
NDR-Intendant Lutz Marmor: "Wilhelm Wieben hat über Jahrzehnte die Tagesschau geprägt. Stets seriös, kompetent und hoch professionell. Als Sprecher hat er Generationen begleitet. Wilhelm Wieben gehörte zu den prägenden deutschen Fernsehpersönlichkeiten, immer freundlich, zugewandt und nah bei den Zuschauerinnen und Zuschauern. Darüber hinaus beeindruckte Wilhelm Wieben u. a. durch Lesungen, als Moderator und Schauspieler – und durch seinen persönlichen Einsatz für hilfsbedürftige Menschen. Wir werden ihn vermissen."