Wer Informationen zu Games-Themen sucht, der nutzt in weit überwiegender Zahl schon lange das Netz und keine klassische Zeitschrift. Wie stark sich die Nutzung hier gewandelt hat, lässt sich an der Auflagenentwicklung von "Computer Bild Spiele" ablesen: 2003 erreichte die Auflage des 1999 gestarteten Titels mit über 700.000 Exemplaren ihren Höhepunkt, 2007 lag man noch bei über 400.000, 2014 wurden zum letzten Mal sechsstellige Auflagenzahlen erreicht - und zuletzt griffen im 1. Quartal gerade mal noch 27.846 Käufer zu dem Titel - wieder ein Minus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Angesichts dessen war es schon fast überraschend, wie lange man bei Springer weiter an dem gedruckten Heft festgehalten hat. Womöglich half dabei aber ja, dass die AGMA trotz des Auflagenverfalls lange noch eine irrwitzig hohe Reichweite für den Titel auswies - die zuletzt aber ebenfalls deutlich abrutschte, wenn sie auch mit angeblich noch immer knapp einer Million Lesern weiter unglaubwürdig hoch blieb.
Nun reagiert der Verlag jedenfalls: Im August wird "Computer Bild Spiele" letztmalig am Kiosk erscheinen, passend zur dann anstehenden Spielemesse Gamescom. Als Begründung für die Entscheidung und den Niedergang der Print-Auflage schreibt der Verlag: "Die große Mehrheit der Spiele wird mittlerweile als Download verkauft, Informationen zu Neuerscheinungen werden fast nur noch digital konsumiert. Für die Fangemeinde stehen bei der Berichterstattung vor allem Videos im Vordergrund."
Man wolle alle Inhalte rund um Games daher auf der Website computerbild.de bündeln. Für computerbild.de werden offiziell 36 Millionen Visits, von denen fast die Hälfte allerdings auf idealo.de entfällt. Wichtige Spielethemen würden zudem auch verstärkt in "Computer Bild" selbst oder in E-Papern aufgegriffen. Alle Redakteure, die bislang für "Computer Bild Spiele" geschrieben haben, bleiben demnach auch weiterhin an Bord.
Dirk General-Kuchel, Chefredakteur der "Computer Bild": "Ab August 2019 führen wir die Themen rund um Technik und Spiele unter der Gesamtmarke 'Computer Bild' noch stärker zusammen und treiben so deren erfolgreiche digitale Entwicklung weiter voran. Ich freue mich, dass wir auch für computerbild.de weiterhin auf die in 20 Jahren aufgebaute, großartige Gamingkompetenz aller Redakteure von 'Computer Bild Spiele' setzen können."