Insgesamt elf Bildgestalter sind am Freitagabend in Köln mit dem Deutschen Kamerapreis 2019 ausgezeichnet worden. Darunter waren acht Kameramänner und Kamerafrauen sowie drei Editorinnen und Editoren. Der Ehrenpreis ging in diesem Jahr an Benedict Neuenfels, der den Begriff "Kameramann" selbst als zu kurz gegriffen ablehnt. Zu seinem Werk gehört das Flüchtlingsdrama "Styx" oder auch der oscarprämierte Film "Die Fälscher". Seine "unglaubliche Kreativität und Profession, seine Fähigkeit, technische Normen und Grenzen aufzuheben, und die Tatsache, dass er sich nicht auf Genres festlegen lässt", hätten das Kuratorium des Deutschen Kamerapreises überzeugt, heißt es von der Jury.
In der Kategorie "Beste Kamera - Kinospielfilm" ging eine Auszeichnung an Christopher Aoun ("Capernaum - Stadt der Hoffnung"). Für die beste Kamera in einem Fernsehfilm oder eine Serie wurde David Luther ausgezeichnet. Er erhielt den Preis für eine Folge der Sky-Serie "Das Boot". Die Jury betonte in ihrer Begründung das "harmonische Zusammenspiel von Kameraführung und Lichtgestaltung, mit der Luther eine eigenständige, souveräne und moderne Bildsprache entwickelt, die das Original respektvoll würdigt und gleichzeitig eigene Akzente setzt".
Als bester Kameramann im Bereich Dokumentarfilm wurde Mitja Hagelüken geehrt. Er begleitete in "Wohin mit all der Liebe" die Schüler der Paliashvili Musikschule in Tiflis, die sich täglich gegen Armut und kulturelle Ausblutung stemmen. In der Kategorie "Dokumentation" ging der Kamerapreis an Thomas Lütz, dessen Reportage "Berlin putzt! Dreckige Zeiten: Von Saubermännern, Strippern und starken Jungs" von der Jury als "erfrischend neuer Blick auf Berlin" gewürdigt wird. Im Bereich Kurzfilm ging ein Preis an Karl Kürten ("I grew astatue") und bei den journalistischen Kurzformaten erhielt Thomas Wittmann ("Wir in Bayern: Die hohe Küche - Hündeleskopfhütte") eine Auszeichnung.
Darüber hinaus wurden auch Stefan Stabenow ("Unser Kind") für den besten Schnitt in einem Fernsehfilm bzw. einer Serie sowie Carsten Piefke für den besten Doku-Schnitt geehrt. Letzterer war, ebenso wie Thomas Lütz, für die Reportage "Berlin putzt! Dreckige Zeiten: Von Saubermännern, Strippern und starken Jungs" im Einsatz.
In diesem Jahr hat sich die Jury des Deutschen Kamerapreises außerdem dazu entschlossen, gleich zwei Nachwuchspreise zu verleihen. Während die restlichen Preisträger Männer waren, kamen hier zwei Frauen zum Zug. So wurden Natascha Vavrina ("Echo") sowie Johanna Sofia Kausch ("Stara Nova Ljubav") als aufstrebende Talente geehrt.
"Trotz der Vorverlegung des Wettbewerbs hatten wir in diesem Jahr so viele Einreichungen wie noch nie. Gleichzeitig bewegten sich die Beiträge auf allerhöchstem Niveau – eine echte Herausforderung für die Jurys aller Kategorien, unter dieser exzellenten Auswahl die Preisträger zu ermitteln. Jeder von ihnen hat Außergewöhnliches geleistet", sagt Walter Demonte, Geschäftsführer des Deutschen Kamerapreises Köln e.V. Wer sich die Verleihung des Deutschen Kamerapreises ansehen will, findet am kommenden Montag, den 13. Mai, ab 22:40 Uhr einen Zusammenschnitt der Gala im WDR. Am 19. Mai ist dieser ab 9:10 Uhr auch noch einmal im SWR Fernsehen zu sehen.