Am 1. Juli übernahm Thomas Baumann das Amt des ARD-Chefredakteurs von seinem Vorgänger Hartmann von der Tann. Gleich zu Beginn kündigt er Veränderungen bei den Nachrichten-Flaggschiffen des Deutschen Fernsehens an. Das Ziel: "Tagesthemen" und "Tagesschau" sollen für den normalen Zuschauer verständlicher werden.
Baumann kündigte am Freitag an, "mehr Leitplanken und Orientierungsmarken bieten" zu wollen. So soll es mehr "Erklärstücke" in den "Tagesthemen" und verstärkt längere Beiträge in der "Tagesschau" geben. "Einige Zuschauer haben bei aller Professionalität unserer Nachrichtenmacher manchmal Schwierigkeiten zu folgen", so Baumann.
Glaubt man Umfragen, liegt er damit goldrichtig. So brachte beispielsweise bereits vor drei Jahren eine Erhebung des Gewis-Instituts ans Licht, dass nur noch 12 Prozent der Deutschen die Tagesschau in vollem Umfang verstehen, während 88 Prozent mit einzelnen Worten oder ganzen Meldungen ihre Probleme haben. Kritikpunkte damals: Schachtelsätze der Nachrichtenagenturen würden nicht mehr in ordentliches Deutsch übersetzt und viele Begriffe schlicht nicht mehr erklärt.