Erstaunlich hart geht das Manager-Magazin (Heft 6/2006) mit arena ins Gericht. „Bedeutungslos“ nennt das Blatt die Firma Arena Sport Rechte und Marketing GmbH, „trostlos“ den Ort ihres Geschäftssitzes und bezeichnet die Fähigkeiten des Unternehmens und seiner Mitarbeiter als „falsch eingeschätzt.“ Sechs Wochen vor dem Saisonstart am 11. August sei der Kanal noch immer ein Provisorium. Die Verlautbarungen über Fortschritte der letzten Wochen wären unglaubwürdig.
Die Technik und Redaktion seien nicht voll einsatzfähig und auf ihre Zuverlässigkeit geprüft, schreibt das Magazin ohne Quellen zu nennen. Recht haben die Kollegen aber in Hinsicht auf die Abdeckung. Bisher ist das Programm von arena nur in den Kabelnetzen von Hessen und Nordrhein-Westfalen eingespeist. Eine Einigung mit Kabel BW und Kabel Deutschland steht noch aus. Die jüngste Kooperation mit Eutelsat soll laut arena aber die technische Reichweite um rund zwei Millionen potentielle Kunden erweitern.
Und da liegt das Problem. Bis 2009 sollen laut arena-Chef Bernard de Roos 3,5 Millionen Abonnenten gewonnen sein. Bis Ende Juli kalkuliere der Mutterkonzern Unity Media aber mit nur 176.000 Kunden. „Eine grotesk niedrige Zahl“, resümiert das Manager-Magazin. Grund dafür seien eigene Fehler. Bei Verhandlungen mit Kabel Deutschland würden ständig neue Mitarbeiter geschickt, verlautbarte aus Kreisen des Kabelbetreibers.
Auch an der Moderatorenriege stößt sich das Blatt. Es genüge allenfalls zweitklassigen Ansprüchen, so das Urteil, das damit arena-eigenen Meldungen widerspricht, die verlautbaren, der Sender hätte ein „exzellentes Team“ verpflichtet. Angesichts dieser vom Manager-Magazin ausgemachten Probleme wirke ein Anzeigenmotiv des Senders doppeldeutig: ein Fußballfan fleht mit gefalteten Händen um ein Abo. „Dieser Unbekannte ist möglicherweise der einzige Mensch, der von arena bezahlt wird und trotzdem weiß, dass nur Beten hilft“, schreiben die Kollegen.
Unterdessen gab arena die Preise für das Public Viewing in Gaststätten, Bars, Hotels und anderen Einrichtungen bekannt. Je nachdem wie groß die Gastronomie ist, müssen entweder 850 Euro (bei Einrichtungen bis 50 Quadratmetern) oder 1350 Euro (über 50 Quadratmeter) pro Jahr gezahlt werden. Ab sofort könnten sich interessierte Partner online registrieren. Premiere hatte zuletzt für das gesamte Sportpaket mit Bundesliga, Champions-League, Motorsport und anderem zwischen 1300 und 2600 Euro verlangt. Dieses Angebot wird nun ohne Bundesliga zwischen 900 und 1500 Euro kosten. Gastronomen, die ab August beides, also arena und Premiere, zeigen wollen, müssen Mehrkosten bis 750 Euro in Kauf nehmen.