ORF TVthek© ORF
Die ORF-TVthek ist zehn Jahre nach dem Start völlig überarbeitet worden und erscheint ab dem heutigen 19. März in einem neuen Design. So setzt man auf der Startseite jetzt auf große Teaserbilder, die auf die entsprechenden Videos verlinken. Der Video-Player ist außerdem größer und die TVthek ist ab sofort in responsivem Design gestaltet. Die Navigation ist auf Basis von Zugriffsanalysen reorganisiert worden, deutlich schlanker als zuvor bietet sie den Nutzern einen direkten Zugang zu wichtigen Bereichen der Website. Außerdem wird das Programm der Landesstudios durch die sogenannte "Österreich-Bühne" künftig noch präsenter sein, hinzu kommen weitere neue Features und Themenseiten sowie eine prominente Platzierung der Livestreams. Auch der Restart-Service soll nach und nach weiter ausgebaut werden, heißt es vom ORF. Die neue TVthek ist ab sofort via Web, Mobil-Apps (Android und iOS) und ORF Smart (HbbTV-Angebot des ORF) verfügbar. Das Rollout für weitere Plattformen, etwa für Smart TVs, Apple TV, Android TV und Amazon Fire TV folgt im zweiten und dritten Quartal 2019.


FPÖ© FPÖ
Die FPÖ drängt weiter auf ein Ende der Gebührenfinanzierung des ORF. Entsprechende Pläne, die GIS-Gebühr abzuschaffen, bestätigte nun Staatssekretär Hubert Fuchs - und das ausgerechnet in der ORF-"Pressestunde". Fuchs erklärte aber auch, man wolle den ORF "überhaupt nicht an die Kandare nehmen", die Unabhängigkeit des ORF sei nicht in Gefahr. Gleichzeitig sieht Fuchs "Effizienzsteigerungspotenziale" beim ORF. Schon seit Monaten wird spekuliert, die Regierung könne den Senderverbund künftig aus dem Bundesbudget finanzieren, dagegen gibt es aber großen Widerstand. ORF-Chef Alexander Wrabetz brachte zuletzt eine mögliche Volksabstimmung ins Gespräch (DWDL.de berichtete). Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) äußerte sich nach den Aussagen von Fuchs nur vage zum Thema und erklärte, die ORF-Finanzierung sei ein Thema, das man sich ansehen wolle. Derzeit arbeitet die Regierung ja an einem neuen ORF-Gesetz. Gegenwind erhält die Regierung in Wien auch aus den Bundesländern. Von den mehr als 900 Millionen GIS-Gebühren erhalten diese nämlich fast 150 Millionen, damit fördern sie unter anderem Kultur- und Sportprojekte. Man sehe eine mögliche Abschaffung "nicht positiv", erklärte Wilfried Haslauer (ÖVP), Landeschef in Salzburg.

Foto: Photocase/derfabseUnd auch an anderer Stelle könnte die ÖVP/FPÖ-Regierung demnächst ins Fernsehgeschäft eingreifen. So will man die TV-Schutzliste erweitern. Darauf stehen Ereignisse, die auf jeden Fall im Free-TV übertragen werden müssen. Neben Opernball, dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und den Fis-Skiweltmeisterschaften befinden sich auf dieser Liste auch die Olympischen Sommer- und Winterspiele sowie die Spiele von Fußball-WM und EM, sofern Österreich spielt. Geht es nach dem Willen der Regierung, sollen auch einige Spiele der Bundesliga auf diese Liste - die Bundesliga ist seit dieser Saison exklusiv bei Sky und damit im Pay-TV zu sehen. "Wenn niemand außerhalb Pay-TV Livespiele zu sehen bekommt, wird das keinen Sinn machen", sagte Medienminister Gernot Blümel jetzt. Die Liga selbst ist gegen einen Eingriff. Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer sagt, ein Eingreifen des Gesetzgebers würde eine "massive Einschränkung der Vermarktungsmöglichkeiten" bedeuten, er fürchtet einen Wettbewerbsnachteil. Sky hält die Rechte noch bis 2022.

Arabella Kiesbauer© ATV
ATV schickt "Bauer sucht Frau" in eine nächste Staffel. Das ist nicht verwunderlich, sorgt das Format doch noch immer für herausragende Quoten beim Sender. Die im Januar beendete 15. Staffel war die erfolgreichste aller Zeiten und erreichte im Schnitt 14,1 Prozent Marktanteil bei den 12- bis 49-Jährigen, das ist deutlich mehr als der ATV-Schnitt. Am 29. Mai und 5. Juni wird es zwei Vorstellungsfolgen für eine weitere Staffel geben, nach der sich Interessierte auf die vorgestellten Bauern bewerben können. Der neue Durchlauf ist zwischen September und Dezember eingeplant. "Bauer sucht Frau"-Moderatorin Arabella Kiesbauer ist in diesem Jahr zudem für eine Romy in der Kategorie "Show/Unterhaltung" nominiert worden.

ORF© ORF
Der Familienbund hat einen eigenen Kinderkanal des ORF gefordert. Die Zeit dafür sei reif, erklärte Familienbund-Präsident Bernhard Baier nun. "Viele europäische Länder haben bereits eigene Fernsehkanäle für Kinder im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. [...] Ein eigener öffentlich-rechtlicher Spartenkanal für Kinder, würde Familien die notwendige Sicherheit geben, dass entsprechende Qualitätsnormen im Programm erfüllt und eingehalten werden", so Baier, der fordert, der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse in diesem Bereich "stärker seiner Bildungsaufgabe gerecht werden". Auf dem Küniglberg hat man derzeit, siehe Gebühren-Debatte, aber ganz andere Probleme. Ein Kinderkanal steht derzeit jedenfalls nicht auf der Agenda der Verantwortlichen. Mit Okidoki ist bei ORF eins zudem eine tägliche Kinderprogrammschiene zu sehen.

Gerhard Koch© ORF/Schöttl
Gerhard Koch wird sehr wahrscheinlich neuer Landesdirektor des ORF in der Steiermark. ORF-Chef Alexander Wrabetz wird den langjährigen Chefredakteur als Nachfolger von Gerhard Draxler dem Stiftungsrat auf der nächsten Sitzung am 28. März vorschlagen. Draxler geht Ende April in Pension. Der 58-jährige Koch ist seit 1999 Chefredakteur des ORF Steiermark. Er begann 1985 im Aktuellen Dienst des ORF Steiermark und war hier in unterschiedlichsten Leitungsfunktionen tätig, unter anderem als Sendungsverantwortlicher der TV-Sendung "Steiermark heute" oder Chef vom Dienst in der Radioinformation von Radio Steiermark.

Österreich in Zahlen

Dancing Stars 2019© ORF/Hans Leitner
"Dancing Stars" hat am Freitag in ORF eins einen sehr guten Start hingelegt. 778.000 Menschen sahen sich die erste Ausgabe der neuen Staffel an, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag damit bei 27 Prozent.  In der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen erreichte die Show einen Marktanteil von 18 Prozent, bei den 12- bis 29-Jährigen waren sogar 23 Prozent drin. Die ORF-Show ließ damit auch "Let’s Dance" bei RTL weit hinter sich, das auf 133.000 Zuschauer kam und damit auch immerhin 7,2 Prozent Marktanteil bei den 12- bis 49-Jährigen holte. Freuen kann man sich beim ORF auch über den Start der ersten "DOKeins"-Reportage auf dem neuen Sendeplatz. "Dirty Hanno - Umweltsünder wider Willen" erreichte 411.000 Zuschauer und 13 Prozent Marktanteil. Beim jungen Publikum wurden 20 Prozent gemessen.

Blutwiesn© ATV
Mit gemischten Gefühlen wird man bei ATV auf seinen neuen Donnerstagabend blicken. Das frisch gestartete "Trucker Babes Austria" holte gute 6,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, 98.000 Menschen sahen hier zu. Das im Anschluss gezeigte "Blutwies’n", bei der zwei Kontrahenten einen Streit via Boxkampf lösen, unterhielt allerdings nur 45.000 Menschen. Das sehr dokusoap-artig gewordene Format erreichte damit nur 3,0 Prozent und lag unter dem Senderschnitt.

Dominic Thiem© ServusTV / GEPApictures
Mal wieder sehr gut ist ServusTV mit einer Tennis-Übertragung gefahren. Das Finale des Indian Wells Masters, bei dem sich Dominic Thiem gegen Roger Federer durchsetzen konnte, kam in der Nacht von Sonntag auf Montag auf durchschnittlich 60.000 Zuschauer. Der Gesamt-Marktanteil lag mit rund zehn Prozent deutlich über dem Senderschnitt und auch beim jungen Publikum wurden sehr gute 8,9 Prozent gemessen. Gut lief es mit Sport auch für Puls 4: Mit dem Achtelfinal-Rückspiel zwischen Salzburg und Neapel in der Europa League erreichte der Sender im Schnitt 261.000 Zuschauer und 11,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Das Hinspiel war deutlich erfolgreicher, wurde aber auch später angepfiffen.

Was noch zu sagen wäre…

"Im britischen Fernsehen würden sie die ‘ZiB 2’ ja für eine höflich-langweilige Teezeremonie halten."
"ZiB 2"-Moderator Armin Wolf im "Kurier"