Die RTL Group hat ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2018 vorgelegt und kann sich zum vierten Mal in Folge über einen Rekordumsatz freuen. Wie das Unternehmen mitteilte, stieg der Umsatz um 2,1 Prozent auf 6,505 Milliarden Euro. Zurückzuführen sei das Wachstum in erster Linie auf höhere Umsätze im Digitalgeschäft, aber auch bei Fremantle und RTL Nederland. Gleichzeitig sank jedoch der Nettogewinn um 9,6 Prozent auf 668 Millionen Euro, was vor allem auf eine Firmenwertabschreibung von Style Haul in Höhe von 105 Millionen Euro zurückzuführen sei. RTL hatte die Mehrheit daran vor fünf Jahren für rund 85 Millionen Euro übernommen.
Mit Blick auf die deutsche Mediengruppe entwickelten sich die Geschäfte stabil. Mit einem EBITDA von 728 Millionen Euro erreichte man das zweithöchste Gesamtjahresergebnis - was einem Minus von zehn Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr entsprach. Den leichten Rückgang der TV-Werbeeinnahmen in Deutschland führt man in Luxemburg auf Sportereignisse wie die Fußball-WM und die Olympsichen Winterspiele bei ARD und ZDF zurück. Die Digitalumsätze der RTL Group erhöhten sich unterdessen im zurückliegenden Jahr auf 985 Millionen Euro und trugen damit 15,1 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Durch die Investitionen erwartet die RTL Group für das neue Geschäftsjahr einen Rückgang des EBITA zwischen 2,5 und 5,0 Prozent, der Gesamtjahresumsatz werde jedoch zwischen 2,5 und 5,0 Prozent steigen - vor allem getrieben durch das Digitalgeschäft und Fremantle. "Da unsere Streaming-Angebote fest in unsere TV-Senderfamilien integriert sind, werden die Investitionen erhebliche zusätzliche Umsätze generieren, aber sich nur begrenzt auf das operative Ergebnis auswirken", sagte Habets. "Jede Investition in lokale, exklusive Inhalte ist eine langfristige Investition, die sowohl unsere linearen TV-Sender als auch unsere Streaming-Dienste stärken. Mit anderen Worten: Wir werden weiterhin hohe Gewinnmargen erzielen."
Einen Einblick gab die RTL Group unterdessen in ihre Abo-Zahlen bei den Streamingdiensten. So erreichten TV Now Premium in Deutschland und das schon seit geraumer Zeit erfolgreiche niederländische Angebot Videoland zusammen mehr als eine Million zahlende Kunden. In den nächsten drei Jahren wolle man diese Zahl verdreifachen, kündigte Bert Habets an. Das Wachstum sei "sehr vielversprechend", sagte er. Gleichzeitig setze man die Expansion bei der Produktion fiktionaler Serien fort, die auch für den Streaming-Ausbau "von zentraler Bedeutung" seien. "Auf der Grundlage dieses Wachstumsplans sollen die internationalen Serienproduktionen im Jahr 2021 über 500 Millionen Euro Umsatz generieren."
Die Aktionäre sollen derweil für 2018 eine unveränderte Dividende von vier Euro je Aktie gezahlt bekommen - "trotz neuer Ambition und Ziele, die erhebliche Investitionen erfordern werden", wie CFO Elmar Heggen sagte. Damit fährt die RTL Group eine andere Strategie als ProSiebenSat.1, wo man zuletzt weniger auszahlte, um mehr Geld in Inhalte stecken zu können.