Radio Bremen hat die Nachfolge des scheidenden Intendanten Jan Metzger geklärt: Yvette Gerner ist am Dienstag vom Rundfunkrat an die Spitze der kleinsten öffentlich-rechtlichen Anstalt gewählt worden - "mit großer Mehrheit", wie es heißt. Die 51-Jährige ist die erste Frau an der Spitze von Radio Bremen und folgt auf acht Intendanten, die den Sender seit 1945 geleitet haben. Ihren neuen Job als Intendanten tritt sie zum 1. August 2019 an.
"Ich freue mich sehr, dass der Rundfunkrat der Empfehlung der Findungskommission, Frau Dr. Gerner als Intendantin zu wählen, gefolgt ist", sagte der Rundfunkratsvorsitzende Klaus Sondergeld, der zugleich die Findungskommission leitete. "Ich bin davon überzeugt, dass sie die großartige Arbeit von Herrn Metzger fortführen und mit fachlicher Kompetenz und persönlichem Einfühlungsvermögen Radio Bremen erfolgreich durch die schwierigen Zeiten des digitalen Wandels steuern wird."
Wie einst schon Jan Metzger, kommt auch Yvette Gerner vom ZDF, wo sie seit 2010 Chefin vom Dienst in der Chefredaktion ist. In dieser Position ist Yvette Gerner mit der Planung der Informationsangebote von Nachrichten bis Sport betraut, auch Fragen der strategischen Ausrichtung der Chefredaktion über die verschiedenen Plattformen gehörten parallel dazu zu ihrem Aufgabenbereich.
"Ich freue mich sehr, dass der Rundfunkrat dem Vorschlag der Findungskommission gefolgt ist und danke beiden Gremien für das Vertrauen", erklärte Gerner nach ihrer Wahl. "Ich bin sicher, dass ich mich im Land und bei Radio Bremen mit seinen kreativen und innovativen Köpfen sehr wohl fühlen werde und freue mich darauf, gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Radio-, Fernseh- und Onlineangebot zu bieten, das nah an der Lebenswirklichkeit der Menschen hier vor Ort, informativ, unabhängig, unterhaltsam und erfolgreich ist."
Jan Metzger hatte vor einem halben Jahr erklärt, nach zwei Amtszeiten nicht erneut als Intendant von Radio Bremen kandidieren zu wollen. "Ich bin jetzt fast ein Jahrzehnt lang in diesem hochintensiven, sehr interessanten Amt - das bleibt nicht in den Kleidern hängen", sagte er damals. "Wie viele, die auf die Mitte 60 zugehen, stelle ich mir die Frage, wieviel Zeit mir noch bleibt und wofür ich sie nutzen will. Nach 35 Jahren Arbeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk möchte ich mich jetzt gerne anderen Dingen widmen."
Insgesamt waren 22 Bewerbungen für den Intendanten-Posten eingegangen. Vier Kandidatinnen und vier Kandidaten wurden daraufhin zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Yvette Gerner war im Februar von der Findungskommission mit einstimmigem Votum vorgeschlagen worden.