Als Thomas Ebeling im Jahr 2009 Vorstandsvorsitzender von ProSiebenSat.1 wurde, sorgte das in Teilen der Branche für Verwunderung. Ebeling war zuvor nicht zuhause in den Medien und arbeitete vor seiner Zeit in Unterföhring unter anderem bei Reemtsma (Zigaretten), Pepsi-Cola (Getränke) und Novartis (Pharma). Nach seinem Ausscheiden auf der ProSiebenSat.1 Media SE blieb sich Ebeling treu und heuerte bei der Investitionsgruppe EQT an. Dadurch wurde er auch Verwaltungsratschef des Hörgeräte-Unternehmens Sivantos.

Nun haben Sivantos, das früher mal zu Siemens gehörte, und das dänischen Unternehmen Widex kürzlich ihre Fusion bekanntgegeben, das neue Unternehmen tritt als WS Audiology auf. Und auch hier wird sich Thomas Ebeling um Aufsicht und Kontrolle kümmern, er wurde am Freitag zum Verwaltungsratschef des neuen Konzerns berufen. WS Audiology kommt auf einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro, insgesamt hat das Unternehmen etwa 10.000 Mitarbeiter.

"Sowohl Widex als auch Sivantos waren bereits über die letzten Jahrzehnte klare Innovationstreiber der Branche", sagt Thomas Ebeling. "Gemeinsam verfügt WS Audiology über ausgiebige Ressourcen, um die Produkte der Zukunft zu entwickeln. Innovation bedeutet in Zukunft vor allem das Angebot für Hörgeräteträger mit den besten Services und kreativen, einfach zu bedienenden, High-Tech-Produkten zu erweitern."

Auslöser für Ebelings Abgang bei ProSiebenSat.1 war Ende 2017 eine abfällige Bemerkung über die Zuschauer des Konzerns, über die DWDL.de zuerst berichtete. Diese bezeichnete der damalige CEO als "ein bisschen fettleibig und ein bisschen arm". Wenige Tage später wurde Ebelings Ausstieg zu Ende Februar 2018 bekannt.