Bei der TV-Aufzeichnung einer Karnevals-Sitzung im Kölner Gürzenich kam es in der vergangenen Woche zu einer kuriosen Situation: Während Bernd Stelter bei seinem Auftritt - in eigentlich harmloser Weise - über den Doppelnamen von Annegret Kramp-Karrenbauer scherzte ("Hätte nicht ein Standesbeamter Frau Kramp-Karrenbauer warnen müssen?"), tat sich eine Zuschauerin im Saal zunächst mit andauernden Pfeifen hervor, um dann schließlich sogar auf die Bühne zu kommen, um Stelter die Meinung zu sagen. ("Fragt mal irgendjemand, was für einen Scheiß-Name ein Mann hat, den die Frau annimmt?")
Und während in den darauffolgenden Tagen in den sozialen Netzwerken über den "Eklat" bei der Karnevalssitzung erstaunlich hitzig diskutiert wurde, stellte sich für den WDR noch die Frage, wie man bei der für Rosenmontag im Ersten angesetzten Ausstrahlung der Sitzung mit der Szene umgehen würde. Die Entscheidung lautet nun wenig überraschend: Stelter darf seine AKK-Scherze machen, der Frau, die den Auftritt gestört hatte, wird man aber im Fernsehen keine erneute Bühne bieten. Der WDR begründet das u.a. damit, dass die Unterbrechung in der Aufzeichnung ohnehin teilweise unverständlich und nicht hörbar gewesen sei und sich zudem über mehrere Minuten zog. Man wolle aber in einem Laufband einen Hinweis geben, der auf eine Videotext-Seite mit Zusatzinfos verweist.
Meldungen, die Doppelnamen-Witze würden komplett aus der Sendung geschnitten, dementierte der WDR auf Twitter. Für den WDR ist die Ausstrahlung der ungestörten Fassung problemlos möglich, weil die TV-Sitzung ohnehin an zwei Abenden aufgezeichnet wird. An diesen beiden Abenden treten zum Teil unterschiedliche Bands auf, die dann für die gekürzte TV-Ausstrahlung zusammengeschnitten werden, teils sind die Redner und Auftritte aber auch identisch. Der WDR hat somit also die Möglichkeit, den gelungeneren Auftritt für die Ausstrahlung auszuwählen. Wer die Szenen trotzdem sehen will, kann das beispielsweise in diesem Beitrag der "Aktuellen Stunde" des WDR.